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Große frühe Deckelvase mit Kakiemondekor
Balusterförmiger Korpus mit gerundeter Schulter und kurzem, sich konisch leicht erweiterndem Hals auf eingezogenem Stand. Hochgewölbter
Deckel mit Pinienknauf. Beidseitig der Wandung großflächig angelegter, farbenfroher Kakiemondekor aus großen Päonien- und Chrysanthemenstauden,
hinter stilisiertem Fels und Farn emporwachsend, schauseitig mit sitzendem, exotischem bzw. fliegendem Hôô-Vogel. Polychrome Malerei
in Eisenrot, Purpur, Emailblau, Moosgrün, Seegrün, Gelb und Schwarz, goldgehöht. Korrespondierender Dekor auf dem Deckel. Wandung mit
brandbedingter Einwölbung. Schwertermarke. H. 36,5 cm.
Eindrucksvolles Beispiel für die Dekorgestaltung mit Indianischen Blumen nach ostasiatischem Vorbild, vor allem nach japanischen Kakiemon-Porzellanen. Die sog. Indianischen
Blumen sind eines der wichtigsten Dekore auf Meissener Porzellan in der frühen Hoeroldt-Zeit und finden sich auch später in den Kostümen der Kaendler-Figuren wieder. Einer der
hervorragendsten Maler auf diesem Gebiet war der seit 1723/24 in Meissen tätige Johann Ehrenfried Stadler, welchem zahlreiche Dekore auf „Augustus Rex“-Vasen für August
den Starken zugeschrieben werden.
Vgl. Rückert, Meissner, Bayer. Nationalmuseum, Nr. 278; Pazaurek, S. 22; Jedding, Meißner Porzellan, S. 154, 162; Eickelmann/Weber, Meißner Porzellane, Bd. II, Nr.
456ff.; Pietsch, Triumph, Nr. 94ff.; Walcha, Meißner Porzellan, Nr. 43, S. 470f.; Staatl. Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. PE 8259, PE 2010 a.
An early large lidded Kakiemon style porcelain vase depicting branches of Chrysanthemum and Prunus with hoo bird. Fire-induced indentation at the body. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1735.
€ 28.000,–