Modernes Silber 113
333 Entw. Josef Hoffmann. J. & L. Lobmeyr und Alfred Pollak. Wien. Um 1920.
333 Seitenansicht.
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Jugendstil-Dose aus einem Toiletteset von Josef Hoffmann,
ausgeführt von Alfred Pollak und J. & L. Lobmeyr.
Silber und farbloses Kristallglas. Länglich-ovaler, flacher Korpus. Die Wandung
umlaufend mit Facetten-Schälschliff, sog. „Reicher Schliff“ und abgeschrägten
Kanten verziert. Korrespondierender, zur Mitte hin gering bombierter
Deckel mit gewelltem Rand. Entw. Josef Hoffmann. Gest., Beschaumarke,
Herstellerzeichen. H. 4 cm. 26,5 cm x 12 cm.
Alfred Pollak (1852-1909) gründete 1878 seine gleichnamige Silberwarenmanufaktur in Böhmen,
die ihre Hauptniederlassung und Fabrik in Prag hatte. Bis 1888 gehörte er zu den kaiserlichen
Hoflieferanten und trug den Titel „k. u. k. Hofsilberfabrikant“. Nach der Jahrhundertwende
stellte das Unternehmen Silberobjekte nach Entwürfen namhafter Avantgarde-Künstler Österreichs
u. a. von Hans Bolek oder Rudolf Hammel her und nahm regelmäßig an Ausstellungen des
Österreichischen Museums für Kunst und Industrie und an der Turiner Ausstellung von 1902 teil.
1914 übernahm Arthur Busch und 1922 Waldemar Busch das Unternehmen „Alfred Pollak“.
Vgl. hierzu Kat. Bröhan-Museum, Metallkunst der Moderne, Bd. IV, S. 520 f., Abb. 465;
„Deutsche Kunst und Dekoration“, 1914, S. 376.
An Austrian Art Nouveau glass jar with silver lid designed by Josef Hoffmann. Assay mark
and maker´s mark.
Österreich. Wien. J. & L. Lobmeyr/Alfred Pollak. Um 1920.
€ 6.500,–
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Bedeutender Art Déco-Tischleuchter „Gioconda“
Silber und Bein. Auf einem nahezu rechteckigen Stand ein quadratischer,
kurzer Schaft mit seitlich je zwei ausschwingenden, facettierten Leuchterarmen.
Zylindrische Tüllen, umgeben von Ringen aus Bein, übergehend in
kantig ausschwingende, herausnehmbare Traufschalen. Gest. 835, Herstellerzeichen,
„EB“. Gew. ca. 562 g. H. 10,3 cm. L. 36 cm.
Der Entwurf geht u. a. auf ein bedeutendes Tafelservice zurück, welches auf der Internationalen
Ausstellung 1925 in Paris präsentiert wurde. Philippe Wolfers (1858-1929), ab
1892 Leiter des traditionsreichen belgischen Familienunternehmens Wolfers Frères, gestaltete
für den belgischen Pavillon, entworfen vom Jugendstil-Architekten Victor Horta, die
vollständige Ausstattung des Speisezimmers „Gioconda“ mit Einrichtungsgegenständen,
wie z. B. Mobiliar, Tafelservice und Besteck. Diese Werke waren Wegbereiter für viele
weitere Werksentwürfe im Art Déco-Stil.
Vgl. Kat. Bröhan-Museum, Metallkunst der Moderne, Bd. IV, S. 27, Abb. 355.
A significant Belgian Art Deco silver and bone candelabra. Standard mark 835, maker´s mark.
Belgien. Brüssel. Wolfers Frères. Um 1925.
334 Entw. Philippe Wolfers. Wolfers Frères. Brüssel. Um 1925.
€ 2.800,–