Modernes Porzellan 177
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Monumentale Victoriavase mit Motiv „Brandenburger Tor“ und Stadtwappen
2-tlg.; Über hochgezogenem Rundfuß mit Nodus ovoider Korpus mit gerundeter Schulter, in abgesetzten, konkav einschwingenden Hals und weit ausgestellten
Rand übergehend. Auf der Schauseite großzügig angelegte Darstellung des Brandenburger Tores von Carl Gotthard Langhans mit Relief, die
Friedensgöttin Eirene darstellend und bekrönt von der 1793 entstandenen Skulpturengruppe „Quadriga“ von Johann Gottfried Schadow, die römische
Siegesgöttin Viktoria mit Stab, dessen Spitze ein Adler ziert. Umliegend stilisierte Wolkenformationen. Unterhalb das bekrönte Stadtwappen Berlins mit
Lorbeerzweig. Sparsame polychrome Malerei in graublauem Ton mit Gold. Umlaufend reliefierte Zungen- und Akanthusfriese mit Golddekor. Entw. Julius
Wilhelm Mantel, 1860. Unw. Brandflecke. Jahreszeichen. Zepter- und Malereimarke. H. 93 cm.
Der Typus der „Victoriavase“ wurde nach dem Entwurf von Julius Wilhelm Mantel erstmals 1860 unter der Modell-Nr. 2214 ohne Henkel ausgeformt. Namensgeberin war die Kronprinzessin
Victoria von Großbritannien (1840 -1901), die durch Vermählung mit Kaiser Friedrich III. (1831 - 1888) ab 1888 Königin von Preußen und Deutsche Kaiserin wurde. Derartige Vasen
mit solch beachtenswerter Größe wurden zumeist mit ausgesprochen vielfältiger Dekorgestaltung als Repräsentationsstücke für Gewerbe- und Weltausstellungen angefertigt. Tatsächlich
wurde dieser Vasentypus erstmals auf der Weltausstellung in Paris 1867 gezeigt.
Vgl. Köllmann, Bd. I., S. 188f.; Köllmann/Jarchow, Bd. II, Abb. 562; Dietz, Slg. Sabet, S. 182.
A monumental porcelain so-called Victoria vase with depiction of the Berlin Brandenburg gate and city coat of arms. Date letter. Minor burn marks. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. 1938.
€ 5.500,–