Altes Porzellan - Teil 1 271
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Paar große Reiher
Auf annähernd ovalem Natursockel, zwischen hohem Schilfgras stehende Rohrdommel aus der Familie der Reiher mit
dünnen, langen Beinen und s-förmig gebogenem Hals sowie einem dolchartigen Schnabel. Das leicht reliefierte Federkleid
ist farbig in schwarz-braunen Tönen staffiert. Äußerst naturalistische Ausführung. Polychrome Malerei. Entw. Ernst August
Leuteritz. Modell-Nr. Z 57. Im Boden altes Sammlungsetikett „Nr. 217/ S.M.“. Unw. rest.; Schwertermarke. H. 55 cm.
Ernst August Leuteritz (1818 – 1893) war einer der bedeutendsten Modelleure an der Meissener Manufaktur in der Zeit des Historismus. Er hinterließ
eine große Anzahl von Entwürfen zu Vasen, Geschirr- und Gefäßformen sowie Tafelaufsätzen, zunächst im Stil der Neogotik und -renaissance, später
hauptsächlich in barocker Manier. Mit einigen Vasen war er auf den Weltausstellungen vertreten. Der an der Kunstakademie in Dresden bei Ernst
Rietschel ausgebildete Leuteritz war von 1843 - 1886 an der Meissener Manufaktur tätig. Er modellierte zudem zahlreiche Figuren und Figurengruppen.
Bekannt war er außerdem für Neuausformungen nach Modellen von Johann Joachim Kaendler, wobei er den Kompositionen des Originals
weitgehend treu blieb. Unter den Tierplastiken führte er u. a. den sog. „Paduaner Hahn“ (um 1855) und die „Ziege mit Jungen“ (um 1853/55) aus,
in abgewandelter Form auch die ursprünglich von Kaendler im Jahre 1750 gestaltete Figur der Rohrdommel.
A pair of large porcelain figures of a heron. Old collector‘s label with no. 217 to the base. Insignificantly restored. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
€ 16.500,–