284 Altes Porzellan - Teil 1
804
Außergewöhnliche große Figur eines Goldfasans
Auf hohem, von plastisch aufgelegtem Blattwerk umzogenem Baumstumpf
sitzender Goldfasan mit herabhängendem, langem Schweif, aufgerichtetem
Kopf mit spitzem, gebogenem Schnabel und naturgetreuer Federhaube.
Äußerst naturalistische Gestaltung nach Naturvorbild mit reliefplastischem,
detailgenau ausgearbeitetem Gefieder sowie leuchtend farbiger Staffierung.
Polychrome Malerei. Entw. wohl Johann Joachim Kaendler, 1731. Modell-
Nr. 75. Minim. rest.; Schwertermarke. H. 75 cm.
Ausdrucksstarke Figur in majestätischer Haltung nach naturalistischem Vorbild. Das Gefieder
mit seiner partiellen, farbenprächtigen Staffierung steht im Kontrast zu den weißen, glasierten
Federn. Diese Kontrastwirkung erhöht die Plastizität der Tierdarstellung. In Art und stilistischer
Gestaltung kommt diese Figur den für August den Starken gefertigten Tierplastiken des „Pfauenhahns“
und des „Kasuars“ gleich. Obwohl nicht im Inventar des Japanischen Palais verzeichnet,
kann der Goldfasan dem Modelleur Johann Joachim Kaendler zugeschrieben werden. Er
fertigte in den 1730er Jahren zahlreiche, zum Teil lebensgroße Tierplastiken im Auftrag von
August dem Starken für seine Porzellansammlung.
Vgl. Rückert, Kat. Bayer. Nationalmuseum, S. 189f.; Pietsch, Kat. Meißner Porzellanplastik,
Nr. 192; Albiker, Nr. 46/47; Staatl. Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. PE 40, Rijksmuseum
Amsterdam, Inv.-Nr. BK-1964-9.
An exceptional large porcelain figure of a golden pheasant, probably modelled by J. J.
Kaendler. Minor restored. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 20. Jh.
€ 24.000,–