Altes Porzellan - Teil 1 287
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Paar prächtige Ziervasen
mit Vergissmeinnicht-Blütendekor
Auf hochgezogenem Rundfuß ovoider Korpus mit abgesetztem Hals und ausschwingendem Rand. Auf der Wandung dichter Fond aus
kleinen, blau staffierten Vergissmeinnicht-Blüten. Beidseitig der Wandung von plastisch gearbeiteten Blütenranken gerahmte Reserven
mit dem bekrönten königlich-polnisch-litauischen und dem kurfürstlich-sächsischen Wappen bzw. großflächigen Blumenarrangements.
Feine polychrome Malerei mit Goldrand. Entw. Johann Joachim Kaendler. Schwertermarke. H. 43 cm.
Angeregt durch japanische Porzellane des 17. Jhs. gestaltete Johann Joachim Kaendler ab ca. 1735 die Oberflächen von Meissener Porzellanen auch mit
plastisch aufgelegten, naturalistisch modellierten Blumen, die die farbigen Fonds ersetzten. Technische und dekorative Meisterwerke dieser Entwicklung sind der
sog. „Schneeballendekor“ und das „Vergissmeinnicht-Muster“, die um 1740 aufkamen und ihren Charakter als Schau- und Prunkstücke kennzeichnen.
Vgl. Rückert, S. 137f.; Ayers, Slg. James A. de Rothschild, Nr. 8.
A pair of imposing vases with „forget-me-not“ decor. Crossed swords mark.
Meissen. Anfang 19. Jh.
€ 55.000,–