314 Altes Porzellan - Teil 1
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Große allegorische Figur „Die Wissenschaft“
Auf hohem, von stark reliefplastischen Rocaillen umzogenem Felssockel
stehende weibliche Personifikation der Wissenschaft, gekleidet in ein
zarttoniges, grünes Gewand mit Herzornamentik und purpurfarben geblümtem
Hüftmantel. Das hellbraune, gescheitelte Haar ist von einem
weißen, mit Goldsternen gemustertem Schleier bedeckt. In der linken
Hand eine Fackel, in der Rechten ein Buch haltend. Sich seitlich stützend
auf einen Himmelsglobus, der auf einem Sockel aus aufgestapelten
Büchern über emporragendem Baumstumpf steht und die Wissenschaft
repräsentiert. Zu den Füßen sitzende Eule sowie liegender Spiegel als
Symbol der Weisheit bzw. der Wahrheit und Klugheit. Polychrome Malerei
mit reicher, teilw. radierter Goldstaffage. Entw. Emmerich Andresen,
1894. Modell-Nr. P 136. Unw. rest.; Schwertermarke. H. 45,5 cm.
Der in Hamburg und Dresden bei Ernst Gottfried Vivié bzw. Ernst Hähnel ausgebildete
Bildhauer Emmerich Andresen (1843 - 1902) wurde 1886 zum Vorsteher der
Gestaltungsabteilung der Meissener Porzellanmanufaktur berufen. Seine allegorischen
Porzellanfiguren sind von einem klassisch-akademischen Stil geprägt, die stiltypische
Merkmale der Großplastik aufweisen.
Vgl. Jedding, Meißner Porzellan 19. und 20. Jh., S. 141; Thieme-Becker, Bd. 1, S.
A large allegorical porcelain figure of the science modelled by E. Andresen in 1894.
Insignificantly restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1900.
€ 14.000,–