Altes Porzellan - Teil 1 333
924 Entw. Paul Schley. KPM-Berlin. Anfang 20. Jh.
923 KPM-Berlin. Um 1900.
923
Prächtige Ziervase mit Weichmalerei
Ovoider Korpus mit gerundeter Schulter und kurzem, zylindrischem
Hals. Auf der Wandung prächtige Blumenbuketts aus blühenden
Wildrosen, Veilchen, Levkojen und Anemonen in feiner polychromer,
mit Weißhöhungen akzentuierter Weichmalerei auf weißem
Grund, ausgeführt von Johann Bergmann (tätig als Manufakturmaler
bis 1927). Auf der Schulter und dem Hals umlaufender
Reliefgolddekor aus stilisiertem Ranken- und Gitterwerk auf olivgrüner,
weiß geäderter Laufglasur sowie zartgelb- und rosafarbenen
Fonds. Maler-Nr. 81. Zepter- und Malereimarke. H. 24,5 cm.
Außergewöhnliches Stück, bei dem in seltener Weise drei verschiedene Dekortechniken
vereint werden. Die impressionistisch wirkende, durch blaßfarbigen
Fond unterstrichene Blumenmalerei in kräftigen, leuchtenden, zart abgestuften
Farben harmonisiert stilistisch und farblich mit der grünen Kunstglasur und dem
feinlinig rahmenden Reliefgolddekor. Diese neuartigen Dekorationstechniken
sind Resultate der wissenschaftlichen Forschungen der chemisch-technischen
Versuchsanstalt und fanden um 1900 in unterschiedlichen Kombinationen auf
zahlreichen verschiedenen Gefäßtypen und Ziergegenständen Anwendung.
Sie waren maßgebend für die Entwicklung eines neuen Stils in der KPM.
Vgl. Dietz, Slg. Sabet, S. 42, 162ff., 490.
A large porcelain vase with soft-painted flower decor by J. Bergmann. Sceptre
and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Um 1900.
€ 5.500,–
924
Pendule mit Weichmalerei
Von vier Blattvoluten getragener, godronierter Uhrenkorpus
mit seitlich aufsteigenden, reliefplastischen Muscheln
und Rocaillen, bekrönt von gebogtem Gesims mit plastisch
gerarbeitetem Putto als Symbol der Vergänglichkeit
und Delfinen. Auf der Wandung kartuschengerahmte
Blumenarrangements in teilw. weißgehöhter Weichmalerei.
Farbige, goldkonturierte Staffierung in zarten Grün-,
Blau-, Aprikot- und Ockertönen. Form-Entw. Paul Schley.
Rundes, verglastes Porzellanzifferblatt mit römischen Zahlen.
Messingwerk mit Halbstundenschlag auf Glocke,
bez. „Gustav Becker/Freiburg“. Minim. best.; Zepter-
und Malereimarke. H. 29 cm.
Vgl. Dietz, Slg. Sabet, S. 244ff.
An early 20th C. porcelain mantel clock with Putto and soft painting.
Minor chipped. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Anfang 20. Jh.
€ 3.300,–