340 Altes Porzellan - Teil 1
945 KPM-Berlin. Ende 19. Jh.
945
Prächtige Amphorenvase mit Weichmalerei
sog. Urbino-Vase. Teilw. Biskuitporzellan, farbig gefasst. Über achteckigem Sockel und gestuftem
Rundfuß ovoider Korpus mit konkav eingezogenem Hals und weit ausschwingendem Rand. Von der
gerundeten Schulter beidseitig aus aufgelegtem, plastischem Blattwerk aufsteigende, geschweifte und
am Rand spiralförmig gewundene Schlangenhenkel in zartgrüner Staffierung. Kobaltblauer Fond. Beidseitig
der Wandung, in floral gerahmtem Reliefgold-Medaillon, gefasste Blumenarrangements mit Anemonen
und Rosen in feiner, polychromer, sog. Weichmalerei mit Weißhöhungen. Umlaufend reicher,
teilw. reliefierter bzw. radierter Golddekor aus stilisierten Ornamentbordüren, Entw. Julius Wilhelm
Mantel. Zepter- und Malereimarke. H. 48 cm.
Unter der sog. „Weichmalerei“ wird eine spezielle Form der Blumenmalerei verstanden, die maßgeblich mit der Berliner KPM
verbunden ist. Kennzeichnend ist eine besonders weiche, in zarten Pastelltönen gehaltene und konturenunscharfe Malweise
von Blüten, bisweilen in Kombination mit u. a. Putten oder Mädchenportraits, vor farblich diffusen Hintergründen, wodurch
ein harmonisches und individuelles Farbspiel entsteht.
Vgl. Dietz, Slg. Sabet, S. 55f., 109, 166 ff.; Keramos, Heft 222, 2013, S. 41.
A splendid porcelain vase with flower decor in so-called „Weichmalerei”. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Ende 19. Jh.
€ 16.000,–