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Altes Porzellan - Teil 1 966
Museale Ansichtenvase mit Berliner „Kronprinzenpalais“ und königlichem Monogramm
aus dem Besitz von Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
Biskuitporzellan, teilw. glasiert. Auf oktogonalem, getrepptem Sockel mit hochgezogenem Rundfuß ovoider Korpus mit gerundeter Schulter, in gekehlten
Hals und weit ausschwingenden Rand übergehend. Beidseitig geschweift aufsteigende, vergoldete Handhaben in Gestalt eines sich spiralförmig windenden
Schlangenpaares mit Ansatz aus plastischen Blattreliefs. Auf der Schauseite breite, von goldradierter Pfeifen- und Palmettenornamentik gerahmte
Bildreserve, darin Ansicht des Palais des Prinzen Friedrich Wilhelm (ab 1861 sog. „Kronprinzenpalais“) in Berlin mit Figurenstaffage sowie dem rechts
angeschnittenen Prinzessinnenpalais und der um 1845/46 erbauten Kuppel des Berliner Stadtschlosses im Hintergrund. Als graphische Vorlage diente
eine Lithographie von Wilhelm Loeillot (1804 - 1881). Rückseitig das bekrönte Monogramm von Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen (1795 - 1861).
Äußerst feine, polychrome Malerei mit Goldstaffage, radierter Goldornamentik sowie Vermicelli-Fond. Form-Entw. Julius Wilhelm Mantel. Modell Urbino.
Zepter-, Pfennig- und Malereimarke. H. 40 cm.
Derartige Prunkvasen mit bekröntem Monogramm wurden im Auftrag des Königs als persönliche Geschenke gefertigt. Eine in Material, Form und Dekor ähnliche Vase aus der Sammlung
Prybram-Gladona befindet sich im Birmingham Museum of Art.
Vgl. Köllmann/Jarchow, Berliner Porzellan, Bd. II, Abb. 561 (Form), Ponert, Kat. Berlin Museum, Nr. 185; Stadtmuseum Berlin, Inv.-Nr. KGK 71/6.
A splendid biscuit porcelain vase with finely painted topographical view of the „Kronprinzenpalais“ in Berlin and royal monogramm from the property of Frederick William IV of Prussia.
Sceptre, Pfennig and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Um 1860. € 8.500,–