Altes Porzellan - Teil 1 371
980 Meissen. 1. Hälfte 19. Jh.
981 Wallendorf. Um 1800.
982 Meissen. Anfang 19. Jh. 983
980
Prächtige Wappentasse
mit Untertasse. Über eingezogenem Rundfuß
glockenförmiger Korpus mit zylinderförmiger
Wandung und weit ausgestelltem Rand. Seitlich
hochgezogener Volutenhenkel mit Palmettenansatz.
Auf der Wandung und im Spiegel umlaufende,
antikisierende und mythologische Darstellungen
der Venus mit Amor und Begleiterinnen,
einer jungen, die Lyra spielenden Dame bzw.
Lanzettblattfries als Biskuitporzellan-Auflagen auf
graublauem Fond. Auf der Randunterseite und
im Spiegel goldradiertes Wappen mit lateinischem
Schriftband „Dominae dirige nos“ (Gott,
leite uns). Umlaufend feine Goldornamentbordüren,
Goldstaffage und Vergoldung am Rand.
Schwertermarke. Tassen-H. 10,5 cm.
Mit dem aufkommenden Zeitgeschmack nach reliefartigen
Auflagen im klassizistischen Stil, angestoßen von der englischen
Manufaktur Wedgwood mit ihrer blau-weißen Jasperware,
fertigte Meissen eine Reihe von hervorragenden
Reliefporzellanen mit antikisierenden Motiven, u. a. nach
Vorlagen von Angelika Kauffmann.
Vgl. Jedding, Meißner Porzellan des 19. und 20. Jhs.,
Abb. 24, S. 51; Siemen, Kat. Von den Ursprüngen, Nr.
25, S. 230, Berling, Festschrift, Abb. 198; Grassi-Museum,
Inv.-Nr. 2010.1199 a,b.
A splendid cup and saucer with coat of arms and applied
biscuit porcelain decor depicting mythological scenes.
Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
€ 2.400,–
981
Äußerst seltene „Memento Mori“-
Deckeltasse
mit Untertasse. Zylinderförmiger Korpus mit gekantetem
Henkel „à la grecque“. Flacher Deckel
mit korrespondierendem, eckigem Knauf. Auf der
Schauseite und im Spiegel, in schwarzem Fond
ausgesparte „Memento Mori“-Darstellung eines
Totenschädels auf dem eine Eule sitzt, unterhalb
Schriftband „Memento Mori“. Polychrome Malerei
mit Goldrand. Manufakturmarke. H. 7,5 cm.
Vgl. Scherf/Karpinski, Thüringer Porzellan, S. 198, Nr.
18 bzw. 222ff.
A very rare lidded Thuringian porcelain „Memento Mori“ cup
and saucer depicting Vanitas symbols. Manufacturer‘s mark.
Thüringen. Wallendorf. Um 1800.
€ 850,–
982
Seltene Teekanne mit Adlerausguss
Über profiliertem Rundfuß halbkugeliger Korpus
mit abgesetzter Schulter, in einschwingenden,
kurzen Hals übergehend. Flacher, muschelförmiger
Deckel. Seitlich hochgezogener, volutierter
Bandhenkel, am Ansatz aus plastisch gearbeiteter,
sich um den Fuß windender Schlange emporragend.
Tierförmiger Ausguss in Gestalt eines
Adlers mit angelegten Flügeln. Umlaufende, muschelartige
Reliefbordüre am Hals. Schauseitig im
Inselstil angelegtes Motiv von auf Ästen sitzenden
Vögeln. Polychrome Malerei mit reicher Goldstaffage.
Rest.; Schwertermarke. H. 15 cm.
Vgl. Gielke, Kat. Grassi Museum, Nr. 342 (Form).
A rare porcelain tea pot with spout in the form of an eagle
and depictions of birds. Restored. Crossed swords mark.
Meissen. Marcolini. Anfang 19. Jh.
€ 460,–