598 Gemälde
1711 Flämisch. 17. Jh.
1710 Pieter Claesz (Umkreis/Nachfolger des 17. Jhs.).
1710
Pieter Claesz
(1597 Burgsteinfurt/Westfalen - 1660 Haarlem)
Umkreis oder Nachfolger des 17. Jhs.;
Vanitas-Stillleben
Auf einem Tisch mit leuchtend roter Decke arrangiertes
Stillleben aus diversen, angesammelten
Gegenständen voll tiefer Symbolik: ein Totenschädel
und ein Kerzenständer für die Vergänglichkeit,
die Unvermeidlichkeit des Todes und das
Vergehen der Zeit; Musikinstrumente (Violine und
Flöte) mit Noten für den nur im Augenblick erlebbaren
Klang der Musik; Münzen und hingeworfene
Spielkarten für die Spielleidenschaft, das
falsche Vertrauen oder Hoffen der Menschen auf
irdisches, materielles Glück; ein großes geleertes
Römerglas für die Endlichkeit und Zerbrechlichkeit
des Daseins, Bücher für die Eitelkeit weltlichen
Wissens; ein schimmernder Brustharnisch
mit prachtvoller, orangefarbener Seidenschärpe
für den kurzen Ruhm und eitles Vergnügen. Dieses
für den niederländisch-flämischen Barock
stil- und motivtypische Vanitas-Stillleben bringt zugleich
die Auseinandersetzung des Künstlers und
der Menschen des 17. Jhs. allgemein mit der
stets unmittelbar präsenten Vorstellung und Gewissheit
der Vergänglichkeit alles Irdischen und
des Lebens zum Ausdruck, welches auch durch
Krankheiten und Kriege permanent bedroht war.
Außer mit Werken von Pieter Claesz selbst regt
das vorliegende Gemälde zu Vergleichen mit
den vielen Vanitas-Stillleben seiner Künstlerkollegen
wie Hendrick Andriessen, Jan Davidsz de
Heem und Cornelis Norbertus Gijsbrechts an.
Öl/Lwd., doubl.; 76 cm x 103,5 cm. Rahmen.
Circle or follower of Pieter Claesz (1597 - 1660). Oil
on canvas.
€ 7.500,–
1711
Flämischer Maler
(Tätig im 17. Jh.)
Herkules und Omphale
Für die flämische Schule des 17. Jhs. stiltypische,
szenische Darstellung aus der griechischen
Mythologie. Vor einer Palastarchitektur
sitzt Herkules in verliebter Pose mit Spinnrocken
in den Händen, zu seinen Füßen sein Löwenfell,
ihm gegenüber Omphale mit einer Begleiterin.
Herkules hatte als Sühne für die Ermordung des
Iphitos als Sklave dienen müssen und war von
Omphale gekauft worden. In blinder Liebe zu ihr
und verweichlicht durch zu üppiges Leben ließ
sich der Heros jedoch dazu herab, alles zu tun,
was sie verlangte - Frauenkleider anzuziehen,
Wolle zu spinnen und andere Frauenarbeit zu
verrichten, wogegen sie sein Löwenfell und die
Holzkeule trug. Als die Zeit der Strafe vorüber
war, erkannte der Held allerdings seine Verblendung
und verließ Omphale. In der Malerei der
Renaissance und des Barock wurde „Herkules
und Omphale“ in Italien und Antwerpen zu einem
beliebten Motiv, so dass auch Peter Paul
Rubens es darstellte. Öl/Lwd., doubl.; 108 cm
x 141 cm. Rahmen.
Flemish painter active 17th C. Oil on canvas, relined.
€ 1.600,–