Gemälde 599
1712 Hendrick Bloemaert (attr.).
1712
Hendrick Bloemaert
(Um 1601 Utrecht - 1672 ebenda) attr.;
Die Buße des Hl. Petrus
Porträthafte Darstellung des Apostels in einem blauen Gewand und orangefarbenem Umhang mit seinen Attributen - den
beiden Schlüsseln für das irdische und himmlische Reich, die Hände bußfertig gefaltet, den Oberkörper mit dem Kopf
diagonal ins Halbprofil geneigt. 1626/27 hielt sich Hendrick Bloemaert, Sohn des bedeutenden Utrechter Malers Abraham
Bloemaert, bei dem bereits der herausragende Caravaggist Gerrit van Honthorst gelernt hatte, in Rom auf. Offenbar
wollte er dort unmittelbar aus eigener Anschauung die Werke Caravaggios studieren, die durch ihren neuen Malstil mit
wirklichkeitsnaher Darstellung und durch effektvolle Hell-Dunkel-Kontraste in Italien und den Niederlanden großes Aufsehen
erregt hatten. Mit dem vorliegenden Gemälde schloss sich Bloemaert an die kurz zuvor (um 1616-1625) entstandenen
Petrus-Darstellungen seiner Utrechter Malerkollegen Hendrick ter Brugghen und Gerrit van Honthorsts an, mit denen sich eine
Reihe bemerkenswerter Gemeinsamkeiten verbindet ebenso wie mit den in Rom und Neapel geschaffenen Petrus-Bildern
Jusepe de Riberas. Diese evidenten Parallelen betreffen sowohl die Komposition als Brustbildnis als auch die durch das
Licht modellierte Plastizität des charaktervollen Kopfes und der Hände sowie die Farbigkeit des Gewandes. Dass Hendrick
Bloemaert das vorliegende Gemälde in Rom oder kurz danach geschaffen haben dürfte, dafür sprechen das leuchtende
Kolorit und die gezielte Lichtführung auf das Inkarnat. Öl/Lwd.; 82 cm x 64 cm. Rahmen.
Beigefügt: Gutachten von Jörg Michael Henneberg, München, 08.03.2021.
Attributed to Hendrick Bloemaert (ca. 1601 - 1672). Oil on canvas. Accompanied by an expertise from Jörg Michael Henneberg, Munich, 8th of
March 2021.
€ 24.000,–