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Gemälde
1904 Heinrich Zille
1903 Heinrich Zille
1903
Heinrich Zille
(1858 Radeburg - 1929 Berlin)
Tingeltangel mit Klavierspieler und Tänzerinnen
auf der Bühne
Der Blick auf eine beengte Kabarett- bzw. Varieté-Bühne. Die mit
fest umreißenden Strichen und starken Hell-Dunkel-Kontrasten arbeitende
Darstellung spiegelt auch in seiner Beschränkung auf
das Quadratformat die kleinen Arbeiter-Vergnügungen im Berliner
„Milljöh“ zur wilhelminischen Kaiserzeit wider. Kaum ein anderer
Künstler vor und nach ihm hat das Leben der unteren sozialen
Schichten in Berlin in all seinen Facetten so intensiv, sympathisch
und zugleich sozialkritisch geschildert wie der Zeichner und Grafiker
Zille. Kohle/Papier. R. u. sign.; 21 cm x 19 cm.
Charcoal on paper. Signed.
€ 1.800,–
1904
Heinrich Zille
(1858 Radeburg - 1929 Berlin)
Halbakt einer stehenden, jungen Frau mit entblößtem Busen,
herabfallendem Kleid und Unterkleid
Um die ihn offensichtlich faszinierende Opulenz der Figur zu steigern,
stellte er diese, wie oft auf seinen Zeichnungen, im Profil dar und erreichte
eine Plastizität durch die Kolorierung. Zille gibt die junge Frau mit großer
Direktheit in ihrer authentischen Schönheit und Würde wider, ohne Allegorie
und Pathos. Hierdurch ist das Blatt auch Ausdruck seiner Wahrnehmung
und Kunstauffassung, womit er in seinen Frauendarstellungen die
Kunst von Grosz, Tappert, Hubbuch, Grützke und Freud vorwegnimmt.
Schwarze Kreide, Kohle, Pastell bzw. Farbkreiden u. Aquarell/Papier.
Nachlass-Stempel „Heinrich Zille“ in Rot (Lugt 2676b, Rosenbach 1); Verso
Nachlass-Stempel „Nachlass Prof. Heinrich Zille“. Ca. 19,2 cm x 11,2 cm.
Rahmen.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung.
Black chalk, watercolour and coloured chalks or pastel paper. Estate stamp, further one
on the reverse of the mount.
€ 2.400,–