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2551 Entw. Peter Reinicke.
Meissen. Mitte 18. Jh.
2550 Entw. Johann Joachim Kaendler. Meissen. Um 1750.
2551
Seltene Figur „Giangurgulo Calabrois“ aus der Serie der Italienischen
Komödie für Johann Adolf II., Herzog von Sachsen-Weißenfels
Auf flachem, mit plastischen Blüten belegtem Sockel, an einer Baumstütze lehnender
Giangurgolo im Kostüm aus weißer, von Karomuster und Spielkartenmotiven versehener
Jacke mit schwarzer Halskrause sowie blauer Kniebundhose und mit zartgelbem
Spitzhut. Polychrome Malerei mit dezenter Goldstaffage. Entw. Peter Reinicke und
wohl Johann Joachim Kaendler. Eingeritzte Modell-Nr. 1163. Minim. best.; H. 14 cm.
Die Figur wird 1744 im Arbeitsbericht von Peter Reinicke erwähnt und nach dem Stich „Habit de
Giangurgulo Calabrois“ von François Joullain für Luigi Riccobonis „Histoire du Théatre Italien“ (1728)
gefertigt.
Vgl. Jansen, Kat. Commedia dell‘arte, Gesellschaft der Keramikfreunde, Nr. 34.
A rare porcelain figure of „Giangurgulo Calabrois“ from the series of the Commedia dell‘arte for
Johann Adolf II, duke of Sachsen-Weißenfels. Incised model no. 1163. Minor chipped.
Meissen. Mitte 18. Jh.
€ 3.300,–
2550
Seltene Figurengruppe „Türke mit Spanischem Pferd“
Auf ovalem, mit plastisch aufgelegten Blatt- und Blütenranken umzogenem
Sockel ein sich mit den Vorderläufen aufbäumender
Schimmel. Seitlich stehender Orientale in zartgelbem, gegürtetem
Mantel, Pluderhose und Turban, mit ergriffenen Zügeln das Pferd
bändigend. Polychrome Malerei mit dezenter Goldstaffage.
Entw. Johann Joachim Kaendler. Zügel ersetzt. Rest.; Schwertermarke.
H. 26,5 cm.
Diese seltene Figurengruppe „Türke mit Spanischem Pferd“ ist in nahezu identischer
Art und Weise, vermutlich als Gegenstück zu der bekannten Kaendler-
Gruppe „Mohr mit Spanischem Pferd“ gestaltet, die nach Vorlage eines dem
Dresdner Hofmaler Johann Adolph Pöppelmann zugeschriebenen Gemäldes
mit dem Titel „Mohr mit Pferd“ (um 1720) gefertigt wurde. Die Inspiration zu
diesem Thema geht auf den Sohn August des Starken, August III., zurück. Die
sächsischen Kurfürsten umgaben sich gern mit Objekten orientalischen Themas.
Reiche Anregungen hierfür fanden sie in der sog. „Türkischen Cammer“ im
Dresdener Residenzschloss, der umfangreichsten Sammlung türkischer Objekte.
Ein Vergleichsobjekt zu dieser Gruppe befand sich in der „Collection of Sir
Gawaine & Lady Baillie“, versteigert bei Sotheby‘s am 1.5. 2013.
Vgl. Pietsch, Meißner Porzellanplastik, Abb. 26 f.; Rückert/Wilsberger, Taf.
116.; Albiker, Nr. 248.
A rare porcelain figure group „Turkish man with Spanish horse“ modelled by J.
J. Kaendler. Reins replaced. Restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1750.
€ 7.500,–