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2601 Meissen. Um 1735.
2600 Meissen. Um 1730.
2600 Spiegelansicht.
2600
Seltenes Bourdalou mit Hoeroldt-Chinoiserien
Ovaler, gebauchter Korpus mit ausschwingendem Rand. Seitlicher profilierter
Bandhenkel. Beidseitig der Wandung, in kräftigem Gelbfond, vierpassig
ausgesparte, goldkonturierte Reserven mit szenischer Darstellung
von Chinesen, sog. Chinoiserien. Schauseitig seltene, erotische Palastszene
eines Paares vor bergiger, architekturbestandener Landschaftskulisse.
Rückseitig, in Terrassenarchitektur mit blühenden Vasenbuketts eingebettete
Hofszene von vier Chinesen beim Bade. Im Spiegel eine von Laub- und
Bandelwerk umzogene Lüsterfond-Reserve mit korrespondierendem Dekor.
Äußerst feine, polychrome Malerei, wohl von Johann Gregorius Hoeroldt.
Henkel mit zart konturiertem Indianischem Blumendekor. Innenrand mit geometrischer
Ornament- und Goldspitzenbordüre. Fachgerecht rest.; Schwertermarke.
H. 8,5 cm. 20 cm x 14 cm.
Das Reise-Nachtgeschirr für Damen ist gekennzeichnet durch einen Fond aus kräftigem
Gelbton. Johann Gregorius Hoeroldt unternahm bereits 1723 erste Versuche, Gelb als
Fondfarbe herzustellen. Die Gestaltung von Porzellanen mit Fondfarben in Verbindung mit
ausgesparten Reserven studierte Johann Gregorius Hoeroldt von chinesischen Porzellanen
aus der Königlichen Sammlung von August dem Starken. In den 1720er Jahren folgten
Experimente zur Herstellung bunter Fondfarben, die dem König auf kleinen Schalen präsentiert
und 1727 im Inventar des Japanischen Palais verzeichnet wurden. Das kräftige
Gelb stellt hierbei eine besondere Fondfarbe dar, da sie den Bezug zum chinesischen
Hof herstellt. Das Gelb war ausschließlich dem Kaiser Chinas vorbehalten und daher unter
europäischen Regenten hoch angesehen.
Vgl. Pietsch, Kat. Triumph der blauen Schwerter, Nr. 222, 230.
A porcelain bourdalou with rare Hoeroldt-Chinoiserie scenes probably painted by J.G.
Hoeroldt. Professionally restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1730.
€ 7.500,–
2601
Kleine Teekanne mit Hoeroldt-
Chinoiserien
Kugeliger Korpus, seitlich volutierter J-Henkel
mit geripptem, in Purpur und Eisenrot staffiertem
Schuppendekor und Palmettenrelief, gegenüber
geschweifter Tierkopfausguss. Leicht gewölbter
Deckel mit plastischem Pinienknauf. Beidseitig
der Wandung feiner Chinoiserie-Dekor. Auf der
Schauseite zu Pferd sitzender, von zwei Dienern
flankierter, chinesischer Herrscher mit geschultertem
Stab, auf dem zwei exotische Vögel sitzen.
Seitlich ein weiterer Diener, am Ofen Tee zubereitend.
Auf der Rückseite szenische Darstellung
einer Familie in asiatischer Gartenlandschaft,
umgeben von Personal bei der Teezubereitung.
Korrespondierende Einzeldarstellungen auf dem
Deckel. Feine polychrome Malerei aus der
Werkstatt von Johann Gregorius Hoeroldt. Reiche
Goldstaffage. Schwertermarke. H. 9,5 cm.
Vgl. Pietsch, Slg. Carabelli, S. 60; Schulz-Codex, S. 75,
Bl. 6; S. 129, Bl. 59, S. 225, 6c, S. 264, 70b.
A small porcelain tea jug with chinoiserie scenes painted
by the workshop of J. G. Hoeroldt. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1735 - 1740.
€ 6.500,–