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2605 Ansicht der Rückseite.
2605 Meissen. Um 1730.
2605
Seltener Zierteller mit Hoeroldt-Chinoiserien
Runde Form. Im leicht vertieften Spiegel ein zentrales, von doppelter, eisenroter
Ringlinie gerahmtes Rundmedaillon mit floralem Fond aus weiß ausgespartem, stilisiertem
Blattwerk, farbigen Päonien und Chrysanthemen. Umlaufender Golddekor
mit Lüsterfond aus Laub- und Bandelwerk sowie sieben Rhomben mit Brokatmuster.
Korrespondierender Dekor mit ovalen Goldmedaillons auf der Fahne, im Wechsel
mit sog. Chinoiserien in passig ausgesparten Reserven. Szenische Darstellungen
„en miniature“ von festlich gekleideten Chinesen in blühender, asiatischer Gartenlandschaft
bei der Teezeremonie bzw. bei der Konversation. Auf der Unterseite der
Fahne langgezogene Indianische Blütenzweige in Eisenrot, Purpur und Moosgrün.
Polychrome Malerei mit reichem Golddekor. Minim. ber./rest.; Schwertermarke.
D. 21,5 cm.
Um 1725/1730 – 1740 wurden zahlreiche Teller mit ähnlichem Dekor gefertigt. Sie waren nicht
als Teil eines Speiseservice und somit nicht für den täglichen Gebrauch gedacht. Vielmehr dienten
sie aufgrund ihrer besonderen Gestaltung als Presentoirs oder Schauteller, die gekennzeichnet sind
durch eine besondere florale oder figürliche Motivik im Tellerspiegel nach ostasiatischem Vorbild und
passigen Reserven mit Chinoiserien auf der Fahne, umlaufend verbunden durch reichen, arabesken
Golddekor und Lüsterfondflächen. Des Öfteren sind farbenprächtige, von eisenroter Doppellinie gerahmte
Ringmedaillons aus flächendeckenden, floralen Fonds zu finden, umgeben von goldenem
Laub- und Bandelwerk mit brokatähnlich gemusterten, lüstrierten Rhomben. In Dekor und Größe
nahezu identische Exemplare zu diesen Tellern sind in der Sammlung Hoffmeister und Wark vertreten.
Oft werden sie wegen des Medaillonfonds als „Salami“- Teller bzw. nach berühmten Sammlung von
Ludwig Darmstaedter als sog. Darmstaedter-Teller bezeichnet.
Vgl. Kat. Slg. Hoffmeister, Nr. 54; Pietsch, Slg. Wark, Nr. 171f.; Pietsch, Frühes Meissner Porzellan,
Nr. 166f.; Pietsch, Triumph der Blauen Schwerter, Nr. 79; Ähnliche Ausführung im Museum of
American History des Smithonian Institute, Inv.-Nr. 1979.0120.03.
A splendid porcelain plate with rich scroll work in gold and polychrome chinoiserie scenes. Minor
rubbed/restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1730. € 13.500,–