164 Modernes Porzellan
538 Entw. Otto Prutscher. OePIAG.
Karlsbad-Pirkenhammer. Um 1918 - 1920.
537 Entw. Hermann Hubatsch und Adolf Flad. KPM-Berlin. Um 1903.
538
Prächtige Jugendstil-Deckelvase von Otto Prutscher
Über ausgestelltem Stand geschweift aufsteigender, in Balusterform
übergehender Korpus. Der gehöhte Deckel bekrönt von einem plastischen,
blattförmig stilisierten Knauf mit Vogel. Umlaufend auf der gerippten
Wandung vier passig ausgesparte, goldgeränderte Ovalreserven,
darin stilisierte Blumenarrangements in farbenkräftiger, polychromer
Aufglasurmalerei. Form-Entw. Otto Prutscher (1880 - 1949) Manufakturmarke.
H. 38 cm.
Prutscher ist für seine zahlreichen Entwürfe im Bereich des Kunsthandwerkes bekannt,
mit denen er auf wichtigen nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten
war. Zudem machte er sich als Architekt und Inneneinrichter einen Namen. Der
gebürtige Wiener und Mitglied des Deutschen und Österreichischen Werkbundes
studierte an der Fachschule für Holzindustrie und von 1897 bis 1901 an der Kunstgewerbeschule
in Wien unter Franz Matsch und Josef Hoffmann, danach war er
Lehrer an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und später an der Wiener
Kunstgewerbeschule.
Vgl. Schweiger, Wiener Werkstätte: Kunst und Handwerk 1903-1932, S. 266.
A splendid Viennese Art Nouveau porcelain vase designed by O. Prutscher with
flower decoration. Manufacturer‘s mark.
Karlsbad-Pirkenhammer. OePIAG (Österreichische Porzellan
Industrie AG). Um 1918 - 1920.
€ 5.000,–
537
Prächtige Jugendstil-Keksdose
mit Schmetterlingsdekor von KPM-Berlin
Dreiecksförmiger Korpus mit gerundeter Schulter und Stand sowie
strebenartig ausgezogene, abgeschrägte Ecken. Flach gehöhter
Deckel mit drei hochgezogenen, linear zulaufenden Griffstegen.
Auf der dreiseitigen Wandung leicht vertiefte, schildartig geschweifte
Reserve. Darin, auf kobaltblauem Fond, stilisierte, von
feinen Dekorlinien umzogene Darstellung eines farbenprächtigen
Schmetterlings. Die Ecken mit roten, fünfblättrigen Emailblüten
und bekrönenden Lorbeerblattreliefs. Der Deckel mit korrespondierendem
Liniendekor. Polychrome Aufglasur- und „juwelenartig“
erhabene, teilw. transluzide Emailmalerei in kräftigen Farben mit
zarttonigen, pastelligen Fonds sowie Relief- und Pudergolddekor.
Form-Entw. Hermann Hubatsch, 1903. Dekor-Entw. wohl Adolf
Flad. Modell-Nr. 7460. Jahresbuchstabe. Zepter- und Malereimarke.
KPM-Berlin. Um 1903. H. 22 cm. 21 cm x 21cm.
Das reliefartige Aufbringen transluzider und opaker Emailfarben erinnert an edle
Juwelierkreationen aus der Zeit. Allein acht sog. „Cakesdosen“ sind von der
KPM im Jahre 1903 gefertigt worden. Weder in den Jahren zuvor, noch danach
sind derartige Keksdosen im Modellbuch verzeichnet.
Vgl. Von Teskow, Jugendstil-Porzellane der KPM, S. 21, 146, 257, 302,
Farbabb. 32; Kat. Bröhan-Museum 1889 – 1939, Nr. 89; Köllmann, Berliner
Porzellan, S. 201 mit Farbtaf. 43c.
A large porcelain cookie box finely overglaze-painted and enamelled with
colourful butterflies decor and rich gold decoration. Date letter. Sceptre and
painter‘s mark.
KPM-Berlin. Um 1903.
€ 18.000,–