Altes Porzellan - Teil 1 297
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Allegorische Figur „Die Morgenröte“
Gehöhter, von reliefplastischen Rocaillen umzogener Felssockel. Auf einer Wolkenbank stehende, antikisierende, junge Frau in Gestalt
der Aurora, der Göttin der Morgenröte, Botin des Tages und Siegerin über die Nacht. Gekleidet in ein um die Hüfte drapiertes Tuch.
Das lange, wellige, fein gezeichnete Haar von einem strahlenförmigen Diadem bekrönt und bedeckt mit einem weißen, von Goldsternen
gemusterten Schleier. Zur ihrer Seite emporwachsendes Bukett aus feinplastisch modellierten Lilien und Rosenzweigen sowie Ährenbündel.
Polychrome Malerei mit reicher, teilw. radierter Goldstaffage. Entw. Emmerich Andresen, 1893. Modell-Nr. P 105. Minim. best./rest.;
Schwertermarke. Meissen. Um 1900. H. 41 cm.
Ausdrucksstarke Momentdarstellung der heranschwebenden Göttin mit aufgeplustertem, vom Wind getriebenem Schleier und dem goldenen Diadem in Form von Sonnenstrahlen
als Symbol des beginnenden Tages. Der Bildhauer und Porzellanplastiker Emmerich Andresen (1843 - 1902), der in Hamburg bei Ernst Gottfried Vivié und
bei Ernst Julius Hähnel an der Dresdner Kunstakademie studierte, wurde 1886 zum Vorsteher der Gestaltungsabteilung der Meissener Porzellanmanufaktur berufen. Er ist
bekannt für Bronze- und Marmorskulpturen sowie Denkmäler in Dresden, Meißen und Tübingen. Er schuf zahlreiche allegorische Figuren in klassisch-realistischer Manier,
die stiltypische Merkmale der Großplastik aufweisen. Ebenfalls 1893 fertigte Andresen die Allegorien des Abends, der Nacht und des Tages.
Vgl. Jedding, Meißner Porzellan 19. und 20. Jh., S. 141; Thieme-Becker, Bd. I, S. 491.
An allegorical porcelain figure of the dawn modelled by E. Andresen. Minor chipped/restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1900 € 12.500,–