Altes Porzellan - Teil 1 309
903 Entw. Rudolf Schenker. KPM-Berlin. Ende 19. Jh.
902 KPM-Berlin. Um 1900.
902
Seltener Jugendstil-Muschelteller mit Golddekor
Als Jakobsmuschel gestaltete, leicht gerippte Form. Unterglasurblaue, in
unregelmäßigen Äderungen aufgerissene Glasur auf weißem Grund. Im
Spiegel feinliniger Dekor aus aufsteigenden Mohnstengeln, Ähren und
Gräsern mit Schmetterling in Goldmalerei. Minim. best./ber.; Zepter- und
Malereimarke. 22 cm x 21 cm.
Vgl. Kat. Bröhan-Museum, Bd. I, Nr. 57ff.; von Treskow, Nr. 46 (vergleichbare Glasuren).
A rare shell-shaped porcelain plate with gold-painted decor. Minor chipped/rubbed.
Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Um 1900.
€ 800,–
903
Prächtige Japonismus-Deckelvase
mit asiatischem Dekor von Rudolf Schenker
sog. „Apothekerbüchse“. Ovoider Korpus mit gerundeter Schulter und
kurzem, zylindrischem Hals. Auf übergreifendem, gewölbtem Deckel plastischer
Pinienknauf. Auf der Wandung und dem Deckel, in dunkelblauem
Fond, ausgesparter, flächendeckender Dekor aus stilisierten, asiatischen
Blütenzweigen. Polychrome, goldakzentuierte Malerei in zarten Rosé-
und kräftigen Blau- und Grüntönen. Standring und Hals mit umlaufender
Goldornamentbordüre. Dekor-Entw. Rudolf Schenker. Unw. rest.; Zepter-
und Malereimarke. H. 36 cm.
An japanische Cloisonné-Arbeiten anlehnender Dekor und beeindruckendes Beispiel für
den Stil des sog. Japonismus, der sich vor allem mit der Weltausstellung von 1878 in Paris
in der westlichen Welt ausbreitete. Inspiriert von den asiatischen Vorbildern entwarf Rudolf
Schenker Anfang der 1880er Jahre florale Dekore für verschiedene Vasentypen der KPM
Berlin. Das wohl von F. E. Meyer im 18. Jh. gestaltete Form-Modell nach chinesischem
Vorbild ist ein beliebtes Modell, das bis heute Bestand hat.
Vgl. Wittwer, Keramos 221, Abb. 81, S. 76 (Vergleichsstück); Dietz, Slg. Sabet, S. 143ff.
A large lidded Japonism porcelain vase with peach blossom decor after Japanese Cloisonné
pieces, designed by R. Schenker. Insignificantly restored. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Ende 19. Jh.
€ 2.200,–