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237
Prunkpokal
Silber, teilw. vergoldet. Aufgewölbter
Stand, übergehend in kurzen,
durch großen Nodus unterteilten Balusterschaft.
Hohe, am Ansatz gebauchte, sich
konisch erweiternde Kuppa. Stand und
Kuppa teilw. verziert mit reliefplastischem
Blüten-, Rocaillen- und Netzgitterdekor.
Auf der Kuppa zwei von Lorbeerzweigen
getragene Kartuschen, u. a. mit üppig geschmücktem
Habsburger Wappen. Innen
vergoldet. Minim. best.; Gest., Beschauzeichen,
Meister wohl Christian Sander
sen. (wird Meister 1837). Gew. ca. 345 g.
H. 27,5 cm.
Vgl. Neuwirth, Wiener Silber, P 2174.
Provenienz: Aus dem persönlichen Besitz
des Hauses Habsburg.
A Viennese splendid silver cup from the property of
the House of Habsburg probably by Christian Sander
sen. (master since 1837). Gilt inside. Minor dents.
Assay and master‘s mark.
Wien. 1852.
€ 550,–
236
Seltene Abendmahlskanne
Silber, teilw. vergoldet. Runder, aufgewölbter Stand
mit abgesetztem, glattem Rand und reliefplastischem
Blüten- und Rankendekor, übergehend in kurzen Schaft
und birnförmigen, hohen Korpus. Korpuswandung
umlaufend mit Godronen verziert. Mittig eine breite,
floral gestaltete, reliefplastische Bordüre mit zehn eingefassten,
ovalen und facettiert geschliffenen, blauen,
gelben und grünen Schmucksteinen. Tief angesetzter
Konsolausguss mit großem, reliefiertem Blattornament.
Ohrenförmiger Henkel, an den Ansätzen mit Eichenblättern
und Eichel verziert. Daran befestigter, haubenartig
mehrfach profilierter Deckel, bekrönt von großem Kugelknauf
über Rosette aus Godronen. Teilw. best.; Gest.,
13 Lot, unidentifiziertes Beschauzeichen, undeutliche
Meistermarke „D J M“ (?). Gew. ca. 1620 g. H. 41 cm.
Provenienz: Aus dem Nachlass Dr. Zahn, Norddeutschland.
Vorwiegend auf internationalen Auktionen,
Messen und Verkaufsausstellungen in den
1980er bis 2000er Jahren zusammengetragen.
Vgl. Köszeghy, Nr. 1575.
An Austrian-Hungarian parcel gilt silver communion jug. Partly dent.
Standard mark 13 lot, unidentified assay and indistinct master´s mark.
Österreich-Ungarn. Neutra. Um 1840.
€ 1.400,–
Altes Silber 238 Meister Wilhelm Ramsch. Wien. 1857.
237 Meister Christian Sander sen.
Wien. 1852.
238
Außergewöhnlicher, figürlicher Tafelaufsatz
in Form eines Osmanischen Reiters auf seinem Kamel.
Silber. Eine von reliefplastischen Rocaillen gerahmte, längliche
Bodenplatte, getragen von vier beweglichen, mit Achsen verbundenen
Rädern. Die Speichen aus vier reliefierten Voluten.
Obenauf die vollplastische und naturalistische Darstellung eines
Mannes mit Turban und Schnauzbart, auf einem Kamel reitend.
Gekleidet in traditioneller, osmanischer Tracht mit gravierter Stikkerei
und Posamenten. Im Hosenbund eine Pistole tragend und in
den erhobenen Händen je eine kleine, fünffach gekantete Schale
haltend. Das Kamel mit großem Sattel auf dem Rücken und naturgetreu
fein reliefierter Fellzeichnung. Eine zarte Silberkordel als
Zügel. Augen, Turban und Sattel besetzt mit roten, grünen und
blauen, unterschiedlich großen Schmucksteinen. Minim. besch.;
Gest., Beschauzeichen, Meister wohl Wilhelm Ramsch (tätig ab
ca. 1839). Gew. ca. 1095 g. H. 30 cm.
Vgl. Neuwirth, Wiener Silber 1781 - 1866, S. 240, P 2411.
A figural Viennese silver centrepiece in the shape of an Ottoman horseman on
his camel, decorated with coloured gemstones probably by Wilhelm Ramsch
(active since around 1839). Minor damaged. Assay and master´s mark.
Wien. 1857.
€ 2.800,–