556 Gemälde
1730 Daniel Hopfer (Nachfolger).
1729 Süddeutsch. Um 1450.
1729
Süddeutscher Meister
(Tätig um 1450)
Hl. Elisabeth von Thüringen mit Maria Magdalena
Tafelbild, ehemals Flügel eines Altarretabels, die Heiligen Elisabeth von Thüringen
mit dem Brotkorb und Maria Magdalena mit dem Salbungsgefäß darstellend.
Elisabeth von Thüringen (1207 - 1231), Tochter König Andreas II. von
Ungarn kam in jungen Jahren nach Thüringen, um dort die Frau des Landgrafen
zu werden. Bekannt für ihre große Nächstenliebe, bestehen bis heute viele Geschichten
rund um ihre Person und ihre Mildtaten, wohl am berühmtesten das
Rosenwunder, eine Geschichte, in der sich Brote in einem Korb für die Armen
in Rosen verwandeln, als man sie im Zuge eines Almosenverbotes ertappt und
zur Rede stellt. So sind ihre Attribute neben dem Brotkorb, auch der Rosenkorb
oder ein Bettler bzw. ein Aussätziger. Elisabeth zur Seite steht die Hl. Maria
Magdalena, wie so oft, dargestellt mit einem Salbungsgefäß, Zeichen für ihre
Gleichsetzung mit der namenlosen Sünderin, die Jesus die Füße salbte (Luk. 7,
37-38). Elisabeth als verheiratete Frau mit geschlossenem Kopfschleier, Magdalena
mit geöffnetem, ihr Kopfhaar preisgebend. Der Hintergrund ganz in der
gotischen Tradition in Gold gehalten, die Nimben der beiden heiligen Frauen
in die Vergoldung und den roten Bolus geritzt. Temperafarben auf Kreidegrund
und Weichholz, Blattgold. Altersbedingte minim. Fehlstellen in der Malschicht,
minim. rest.; 80 cm x 46 cm. Rahmen.
South German painter active approx. 1450. Tempera with gold on soft wood panel. Age-related
losses in the colour, minor restored.
€ 7.000,–
1730
Daniel Hopfer
(1471 Kaufbeuren - 1536 Augsburg) Nachfolger des
16./17. Jhs.;
Ausgelassenes Karnevalstreiben
Die Szene zeigt eine Frau mit entblößten Brüsten, die in der
erhobenen Rechten eine Wurst hält. Sieben plumpe, barfüßige
Männer mit teilw. fratzenhaften Gesichtern tanzen
betrunken mit Narrenschellen an Hand- und Fußgelenken
um sie herum. Während der Fastnacht wurde die Welt auf
den Kopf gestellt und man befreite sich von den Zwängen
des Alltags, wobei Tanz, Essen und Trinken eine wichtige
Rolle spielten. Durch die entblößte Frau mit der Wurst wird
der sinnlich-fleischliche Genuss hier doppelt vor Augen
geführt. Die Szene parodiert zugleich den Moriskentanz,
einen ritterlich-höfischen Werbetanz, bei dem die Männer
durch skurril-groteske Bewegungen die Gunst einer Dame
zu erlangen suchten. Mit dem Niederknien erklärte sich
der Mann zu ihrem Vasallen. Das närrische Werben um
die Frau wurde allerdings auch als Verlust männlicher Ratio
gewertet. Zu den vergleichbaren Darstellungen zählt eine
berühmte Druckgrafik Daniel Hopfers und eine Zeichnung
von 1594 in der Hamburger Kunsthalle (Inv.-Nr. 21564).
Der Figurenstil weist zugleich Bezüge zu Italien auf, wie
sie auch im Oeuvre des von Lodewijk Toeput (um 1550
- 1604) zu finden sind. Sepia/Papier. R. u. von fremder
Hand bez.; Altersbedingte Läsuren. Ca. 32,5 cm x 54 cm
(Passepartoutausschnitt). Rahmen.
Follower of Daniel Hopfer (1471 - 1536) active 16th/17th C.; Sepia
on paper. Inscribed. Flaws consistent to age.
€ 3.600,–