Gemälde 557
1732 Wilhelm Matthias Zwirn (attr.). Dat. 1610.
1731 Lucas Gassel (Umkreis). Dat. 1564.
1731
Lucas Gassel
(Um 1483/1493 Deurne/Noord-Brabant -
1568/69 Brüssel) Umkreis
Flucht nach Ägypten
Geschildert wird die nur im Matthäusevangelium
überlieferte Erzählung aus der Kindheit Jesu.
(Mt. 2,13). Vor einer weiten, bergigen Küstenlandschaft
mit Städten im Hintergrund und einer
Wassermühle im Mittelgrund befindet sich auf
einem gewundenen Weg die Hl. Familie auf
der Flucht. Maria auf dem Esel hält dabei den
Christusknaben, den Blick in inniger Zuneigung
auf ihr Kind gerichtet. Der voranschreitende
Josef wendet sich fürsorglich zu den beiden
um. Begleitet werden sie von einem Ochsen
als geläufige Ergänzung der Heiligen Familie.
Ikonographisch höchst außergewöhlich ist bei
dieser Flucht nach Ägypten hingegen der aus
einer Wolke zentral am oberen Rand des Himmels
herabblickende Gottvater mit dem darüber
schwebenden Hl. Geist in Gestalt einer weißen
Taube. Dieses Motiv dürfte sowohl die schützende
Fürsorge Gott des Vaters über die Flüchtenden
als auch in Verbindung mit dem Christuskind
die Hl. Dreifaltigkeit zum Ausdruck bringen. Der
Künstler gestaltete und staffelte die Landschaft
räumlich in typisch flämischer Farbperspektive;
als einziges exotisches Element und expliziten
Hinweis auf die Flucht nach Ägypten, fügte er
am rechten Bildrand Dattelpalmen ein. Motiv,
Komposition und Stil zeigen evidente Parallelen
zu dokumentierten Werken Lucas Gassels,
der zudem mehrfach die Flucht nach Ägypten
schilderte. Öl/Holztafel. Am rechten Rand dat.
1564. 28 cm x 42 cm. Rahmen.
Circle of Lucas Gassel (circa 1483/1493 - 1568/69).
Oil on panel. Dated 1564.
€ 9.500,–
1732
Wilhelm Matthias Zwirn
(Tätig 1. Hälfte 17. Jh.) attr.;
Das letzte Abendmahl
Szenische Darstellung nach den Evangelien. An
einem langen, mit weißem Tuch sowie mit Weinkannen
und Broten gedecktem Tisch sitzende
Apostel mit Jesus im Zentrum, neben ihm der als
Jüngling geschilderte Johannes als sein Lieblingsjünger,
auf der linken Bildseite Judas als Verräter,
dem Betrachter zugewandt. Links neben der Tafel
geht der Blick durch einen Flur in die Küche. Im
Gebälk das Monogramm „W.Z.“ mit Datierung
„1610(?)“. Ein geöffnetes Fenster direkt hinter
Christus gibt den Blick in eine Landschaft und auf
ein Schloss frei. Die Tondi an den Wänden zeigen
die Alttestamentarischen Szenen des Kampfes
David gegen Goliath und die Ermordung
Abels durch Kain. Sinnbilder für das Vertrauen
Christi in Gott und sein Schicksal, sowie der Brudermord
als Typos für das vergossene Blut Christi
und die Urschuld, die durch dessen Tod abgegolten
werden wird. Öl/Eichenholztafel. Monogr.
W.Z. und dat. 1610(?).
34,5 cm x 48 cm. Rahmen.
Beigefügt: Expertise von Prof. J. Hans Schmidt, Berlin,
03.10.1955 (inkl. Foto vom Gemälde).
Attributed to Wilhelm Matthias Zwirn. Oil on oak panel.
Monogrammed W.Z. and dated 1610(?). Accompanied
by an expertise from Prof. J. Hans Schmidt, Berlin,
03.10.1955, including an old photo of the painting.
€ 1.200,–