Gemälde 583
1775 Jacob Philipp Hackert (attr.). Blick auf die Wasserfälle bei Tivoli.
1775
Jacob Philipp Hackert
(1737 Prenzlau - 1807 S. Pietro di Careggi bei Florenz) attr.;
Weite Landschaft mit Blick auf die Wasserfälle bei Tivoli
Mit seinen Tempeln und Parkanlagen der römischen Antike sowie dem außergewöhnlichen Naturschauspiel der Wasserfälle
wurde Tivoli bei Rom im 18. Jh. ein beliebtes Ziel für Bildungsreisende und Künstler. Bei diesem in fein lasierender
Malerei ausgeführten, klassizistischen Werk gibt der Künstler das Motiv als idealisierte, harmonisch komponierte Landschaft
im Abendlicht wieder. Mittig erhebt sich ein hoch aufragender, die Komposition teilender Baum, unter dem idyllisch ein
Kuhhirte ruht, dahinter ist die stille, sich spiegelnde Wasserfläche des Flusses Aniene geschildert. Auf der linken Bildseite
sind ein kleiner Tempel und die Wasserfälle mit der darüber auf einem Berg liegenden Stadt Hauptmotive der Komposition,
während auf der rechten Seite in virtuoser Weise die räumliche Tiefe der Landschaft dargestellt wird. Die Urkraft des Wassers,
die von Zeitgenossen im politischen Sinne als Sinnbild ständigen Wandels verstanden wurde, ist in dieser strengen
Komposition zu stiller Erhabenheit gebändigt, worin sich die klassizistische Landschaftsauffassung Hackerts zeigt. Dieser
ging 1769 nach Rom, von wo aus er ganz Italien bereiste und sich rasch einen Ruf als bedeutender Landschaftsmaler
erwarb. Er erhielt zahlreiche Aufträge des europäischen Adels und wurde 1786 Hofmaler König Ferdinand IV. von Neapel.
Im selben Jahr traf Hackert dort Johann Wolfgang von Goethe, der ihm große Wertschätzung entgegenbrachte und bei
ihm für einige Jahre Unterricht im Zeichnen nahm. Seit 1769 schuf Hackert ein Reihe von Gemälden mit den Wasserfällen
in Tivoli (u. a. in der Eremitage in St. Petersburg und in der Hamburger Kunsthalle). Öl/Lwd.; 67 cm x 82,5 cm. Rahmen.
Attributed to Jacob Philipp Hackert (1737 - 1807). Oil on canvas.
€ 10.000,–