Gemälde 637
1887 Paul Müller-Kaempff
1886 Karl Hagemeister
1887
Paul Müller-Kaempff
(1861 Oldenburg - 1941 Berlin)
Parklandschaft mit Skulptur
Die sommerliche Stimmung einfangende, durch ihr Motiv außergewöhnliche
Landschaft des Impressionisten. Müller-Kaempff studierte an den
Akademien in Düsseldorf, Karlsruhe und Berlin bei Gustav Schönleber
und Hans Fredrik Gude und begründete 1889/92 die Künstlerkolonie
in Ahrenshoop. Neben vielfach variierten Motiven aus Ahrenshoop, vom
Darß, Bodden und Fischland schilderte er die rauen und still-poetischen
Stimmungsreize der Landschaften in weiteren Teilen Mecklenburgs. Daneben
stand Müller-Kaempff in enger Verbindung zu seiner Heimatstadt
und dem Großherzogtum Oldenburg, wo er sich Anfang des 20. Jhs.
aktiv am Kunstleben beteiligte, die dortigen Landschaften malte und zur
nahen Künstlerkolonie Dötlingen gehörte. 1915 verlegte Müller-Kaempff
seinen Wohnsitz von Ahrenshoop wieder nach Berlin. Außer an Museen
in Rostock, Oldenburg, Kiel und Hamburg verkaufte Müller-Kaempff seine
Gemälde vornehmlich an Privatsammler. Zu ihnen zählte auch Prinz Eitel
Friedrich, der zweite Sohn Kaiser Wilhelm II, der 1908 mehrere Werke
für den kaiserlichen Hof erwarb. Öl/Lwd.; L. u. sign.; 100 cm x 70 cm.
Rahmen.
Oil on canvas. Signed.
€ 7.000,–
1886
Karl Hagemeister
(1848 Werder an der Havel - 1933 ebenda)
Märkische Wiesenlandschaft mit roten und weißen Mohnblumen
Um 1882 entstandenes, mit breitem Duktus in hellem, pastelltonigem Kolorit
gemaltes, frühes Werk Hagemeisters, das in seiner Flächigkeit bereits
einen erstaunlich hohen Abstraktionsgrad zeigt. Es gehört zu einer Gruppe
von ausschnitthaft komponierten Landschaften mit Mohn, zu der sich weitere
Vergleichsstücke in der Berliner Nationalgalerie und im Bröhan-Museum
in Berlin befinden. Zugleich spiegelt die vorliegende sommerliche Mohnblumenlandschaft
die Ideale und Intentionen des Künstlers wider, das
Wachstum und die Stimmungen in der Natur unmittelbar festzuhalten. Zu
den Bewunderern von Hagemeisters Mohnblumenbildern gehörte schon
als junger Künstler Lovis Corinth. Hagemeister ließ sich 1877 nach seinem
Studium bei Friedrich Preller an der Zeichenschule in Weimar und Studienreisen
mit dem befreundeten Maler Carl Schuch, in seiner alten Heimat
bei Werder nieder. Seine Motive fand er in den nahen Landschaften in
Brandenburg mit seinen Seen, Feldern und Wäldern sowie an der Ostsee.
1898 war Hagemeister mit Max Liebermann Gründungsmitglied der Berliner
Secession, an deren Ausstellungen er sich bis 1917 beteiligte; 1923
wurde er auf Initiative von Liebermann ordentliches Mitglied der Akademie
der Künste. Hagemeister gehört als Freilichtmaler zu den eigenständigsten
und zugleich modernsten deutschen Impressionisten. Öl/Malkarton.
Sign., 67 cm x 49 cm. Rahmen.
Das Gemälde wird von Frau Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, die es persönlich im Juli 2022
im Original begutachtete, in den Nachtrag des Werkverzeichnisses aufgenommen.
Oil on cardboard. Signed. The painting will be included in the supplement of the catalogue
raisonné by Dr. Hendrikje Warmt, Berlin.
€ 5.000,–