656 Gemälde
1926 Otto Gleichmann
1926
Otto Gleichmann
(1887 Mainz - 1963 Hannover)
Sitzender weiblicher Akt und stehender Mann mit Zylinder
Charakteristisches, expressionistisches Blatt des Künstlers von 1922, das
durch flächige Verzeichnung der Raumebenen und der mit furiosen Strichen
grotesk geschilderten Figuren mit überdimensionalen Köpfen gekennzeichnet
ist. Häufiger schilderte Gleichmann in jenen Jahren Akte und
weiblich-männliche Gegensatzpaare wie in dieser Arbeit, bei der sich die
junge Frau vom älteren Mann distanziert abwendet. Gleichmann wurde
nach dem I. Weltkrieg in Hannover ansässig, wo er sich der „Hannoverschen
Sezession“ anschloss und zum Künstlerkreis um Kurt Schwitters
gehörte. Zugleich pflegte Gleichmann eine intensive Freundschaft mit
Theodor Däubler. 1919 und 1921 erschienen Grafik-Mappen bei Paul
Cassirer und in der Galerie Flechtheim. Eine Zäsur bedeutete 1936 das
über ihn verhängte Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten. Im
Jahr danach wurden 27 Werke aus deutschen Museen beschlagnahmt
und einige in der NS-Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Feder u. Gouache/
Papier. R. u. sign. dat. 1922 und mit „No= 313“ bez.; Drei alte
minim. Läsuren am Gesicht des Aktes und am unteren Rand. Ca. 29 cm
x 24 cm. Rahmen.
Provenienz: Galerie Rosenbach; Privatsammlung Hannover.
Ink and gouache on paper. Signed, dated 1922 and inscribed with no. 313. Three old
minor flaws to the face of the nude and to the lower edge.
1927 Paul Kother
€ 2.000,–
1927
Paul Kother
(1878 Leipzig - 1963 Weimar)
Bildnis von Mara Kother
Expressionistisches Porträt seiner Frau Mara geb. Mueller, die er
1909 heiratete. Bildnisse Maras bilden eine der größte Werkgruppen
im erhaltenen Oeuvre des Malers. Kother gehört zu den
bedeutenden wiederentdeckten Künstlern der sog. „verschollenen
Generation“. Prägend wirkten auf ihn die „Brücke“-Maler Max
Pechstein und Erich Heckel sowie sein seit Studienzeiten befreundeter
Schwager Otto Mueller. 1914 ging Kother nach Berlin,
wo ihn Herwarth Walden 1916 zusammen mit Max Pechstein
und Lyonel Feininger in seiner „Sturm“-Galerie zeigte. Ab 1918
reihten sich die Erfolge: 1919 beteiligte er sich mit der „Novembergruppe“
an der Großen Berliner Kunstausstellung, 1921
widmete ihm die Galerie Moeller eine Einzelausstellung; 1922
erhielt Kother durch Max Liebermann den Ehrenpreis der Preußischen
Akademie der Künste. Öl/Lwd.; Verso Nachlass-Etikett mit
Nr.; 41 cm x 32 cm.
Das Gemälde ist im vorläufigen Wvz. unter der Nr. Ö118 dokumentiert.
Oil on canvas. Estate label with catalogue raisonné no. on the reverse.
€ 2.800,–