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Kollektion Golddosen und -tabatieren
1351 (Geöffnet).
1351
Herausragende, französische Empire-Edelsteintabatiere in der Manier des Dresdner
Hofjuweliers Johann Christian Neubers (1736 - 1808) mit Goldmontierung à Deux-Couleurs
Rot- und Gelbgold, gest. 14ct.; Länglich schmaler, achtfach gekanteter Korpus aus grün-grauem Moosachat. Die Wandung
umlaufend flächendeckend dekoriert mit applizierten Edelsteineinlagen, u. a. Labradorit, Jaspis, Carneol, Baumstein, Heliotrop,
Kieselholz und gebänderter Achat sowie Moosachat. Auf der Deckeloberseite bzw. der Bodenunterseite je vier durch
zwei gekreuzte, zarte Stege aus Rotgold unterteilte Flächen mit grünem Aventurin bzw. mit gemasertem Dendrit belegt und
von einem Band aus Lapislazuli bzw. rostrotem Aventurin gerahmt. Die Wandungskanten korrespondierend mit zarter, glatter,
teilw. filigran ziselierter Goldfassung umzogen. Der scharnierte Deckel mit passig geschweiftem Drücker mit feinem Blütendekor
verziert. Minim. best., Haarriss; Gest.; Meistermarke „H N“, Stadtmarke und Feingehaltsstempel. H. 2,3 cm. 9 cm x 4,7 cm.
Diese äußerst feine Arbeit erinnert an die bedeutenden Steinkabinettdosen mit Silber- und Goldmontierungen des Dresdner Hofjuweliers Johann Christian
Neuber und an die für seine Werke typische Zellenmosaik-Technik, für die er farbenprächtige, vor allem in Sachsen vorkommende Schmucksteine verwendete.
Neuber war Dresdner Hofjuwelier während der Regierungszeit von Friedrich August III.; Er beeinflusste die Kultur und Goldschmiedekunst Dresdens
in dieser Zeit und war weit über die Grenzen von Dresden hinaus bekannt. Seine Werke befinden sich u. a. im Metropolitan Museum, New York oder im
Grünen Gewölbe, Dresden. Vergleichbare Tabatieren befinden sich zudem in England im Victoria & Albert Museum, Inv.-Nr. 190-1878 oder 1962-1898
sowie in der Royal Collection, Inv.-Nr. RCIN 9367.
Vgl. Rosenberg, Bd. IV, Nr. 6566 und 6581.
Provenienz: Aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung von Golddosen und Goldtabatieren.
A magnificent French gold and gemstone tabatiere in the manner of Johann Christian Neuber. Minor dent and hairline crack. City and assay mark.
Unidentified master‘s mark „H N“.
Frankreich. Paris. 1798 - 1809.
€ 58.000,–