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2724 Meissen. Um 1735. 2724 Ansicht der anderen Seite.
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Kaffeekanne mit seltenem erbsengrünem Fond sowie Landschafts- und Kauffahrteiszenen
Auf ausgestelltem Standring balusterförmig aufsteigender Korpus, in eingezogenen, kurzen Hals mit profiliertem Rand übergehend.
Seitlich der volutenförmig geschwungene Bandhenkel sowie der an der Schulter ansetzende, spitze Ausguss. Überkragender, haubenförmig
gewölbter Deckel mit vergoldetem, stilisierten Pinienknauf. Beidseitig der Wandung und auf dem Deckel in erbsengrünem Fond
ausgesparte, braun konturierte Reserven. Auf der Schauseite, vor bergiger Landschaftskulisse mit Blick auf das offene Meer, szenische
Darstellung einer auf einem Esel sitzenden Dame in Begleitung eines Herrn unweit eines knorrigen Baumes mit starkem Wurzelwerk.
Im linken Hintergrund zwei neben einem Karrenpflug rastende Bauern. Auf der Rückseite sog. Kauffahrteiszene. Am Ufer mit ankernden
Segelbooten, zwischen in Fässern gelagerten Handelsgütern und geschnürten Warenballen, stehende Kaufleute im Gespräch.
Im Wechsel mit farbenprächtigem Indianischen Blumendekor aus blühenden Chrysanthemen- und Päonienzweigen im Kakiemonstil
in Eisenrot, Purpur, Seegrün und wenig Emailblau. Korrespondierend auf dem Deckel teilw. von imposanter, kastellartiger Architektur
bestandene Hafenszenerien bzw. auf Henkel und Ausguss feine Indianischen Blütenzweige. Feine polychrome Malerei. Dreher- und
Formerzeichen für Johann Daniel Rehschuh (tätig um ca. 1723 - 1749). Minim. rest.; Schwertermarke. Meissen. Um 1735. H. 22 cm.
Im Auftrag von August dem Starken experimentierte Johann Gregorius Hoeroldt ab 1726 mit verschiedenen Fondfarben für Porzellane nach ostasiatischem Vorbild.
Im Inventar des Japanischen Palais wurden 1727 bereits sechs Farben verzeichnet. Das Grün, welches in verschiedenen Nuancen von Oliv-, Stahl- bis Apfelgrün
auftritt, gehört zu den seltenen Fondfarben auf Meissener Porzellan. Zu der Gestaltung mit Reserven kam um 1734 auch die Dekoration mit bunten Blumen und
Figuren auf farbigen Fonds dazu, wobei die Umrisse auf Porzellan vorgezeichnet und beim Auftragen des Fonds ausgespart wurden.
Vgl. Pietsch, Kat. Slg. Wark, Nr. 187; Slg. Syz, Nr. 53; Slg. Hoffmeister, Bd. II, Nr. 282, Triumph der Blauen Schwerter, Nr. 232.
A splendid porcelain coffee jug with rare pea-green ground, finely painted with Kauffahrtei scenes and landscape in quatroil cartouches as well as colourful Indian
flower decor. Former‘s mark for J. D. Rehschuh. Minor restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1735.
€ 14.500,–