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2761 Meissen. Um 1740 - 1745.
2761 Wandung mit drei Watteauszenen.
2761 Wandung mit drei Watteauszenen.
2761
Seltene große Schale
mit Watteauszenen und
Holzschnittblumen
Auf kurzem Standring bauchiger, sich mittig erweiternder
Korpus mit Wandung aus vertikalen,
ein- und auswärts gestellten Stegen, in passig
geschweiften Rand übergehend. Auf der Wandung
drei großflächige, im Inselstil angelegte
szenische Darstellungen „en plein air“ mit eleganten
Watteaufiguren vor baumbestandener
Kulisse. Eine sitzende Dame in purpurfarbenem
Rock, grünem Mieder und blauem Hut, dem
Flötenspiel eines jungen Herrn lauschend. Ein
sich erholendes Schäferpaar unweit von zwei
Lämmern sowie Szene mit vornehm gekleideter,
einen Fächer haltender Dame in rotem Rokokokleid
in Begleitung eines Herrn und Kindes.
Dazwischen gekonnt ausgeführte Holzschnittblumen
und ombrierte Insekten in qualitätvoller
Manier von Johann Gottfried Klinger (Meißen
1711 - Wien 1781). Im Spiegel der Schale korrespondierende
Darstellung mit großem Blumenbukett,
Käfern und Fluginsekten. Feine Malerei in
leuchtenden polychromen Farben. Umlaufender
Goldrand mit breiter Spitzenbordüre. Eingepresste
Dreher- und Formernr. wohl für Johann Georg
Schubert (Schuberth), zwischen 1739 und
1744 unter den Weißdrehern genannt. Schwertermarke.
Meissen. Um 1740 - 1745.
H. 10 cm. D. 30 cm.
Ausgesprochen seltene, elegante und aufwendig gestaltete
Form mit Rand nach Kangxi-Vorbild auf betontem,
goldakzentuiertem Standring mit vortrefflicher Malerei. Die
„en miniature“ gemalten, sog. Watteauszenen gehen auf
zahlreiche Stiche nach Gemälden von Antoine Watteau
zurück, die die Manufaktur 1741 erwarb. Der Manufakturmaler
Johann Gottfried Klinger (1711 - 1781) war bekannt
für seine Ausführungen der strengen, scharf konturierten Blumenmalerei
nach botanischen Schriften.
Vgl. Rückert, Kat. Meissener Porzellan, Bayer. Nationalmuseum,
Nr. 335, 579f., 603 bzw. S. 131; Schnorr von
Carolsfeld, Auktions-Kat. Rudolph Lepke, Slg. Darmstaedter,
1925. Nr. 102.
A rare large porcelain bowl finely painted with Watteau
scenes and woodcut flowers. Former‘s mark probably for
J. G. Schuberth. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1740 - 1745.
€ 14.500,–