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Mythologische Figur
des Mars als römischer Feldherr
Hoher, quadratischer, volutenförmig gerahmter Sockel mit Profilkanten,
zu vier Seiten umzogen mit reliefierten, von Lorbeerzweigen
und Schleifen gerahmten Musikinstrumenten. Über flacher
Plinthe im Kontrapost stehender Soldat von kräftiger Statur
in stolzer, majestätischer Haltung mit einem scharfen, abwendenden
Blick. Sich mit der linken Hand auf einen am Boden
abgesetzten, goldverzierten Schild (Scutum) mit rückseitigen,
bronzefarbenen Haltegriffen lehnend. Die Rechte hat er in die
Hüfte gestützt. Bekleidet ist er mit einer römischen Rüstung aus
Harnisch mit goldenem Schuppenmosaik und Löwenpauletten
als Schulterdopplung. Zur linken Seite hat er den Gladius gegürtet
und ist damit als Offizier erkennbar. Das Haupt bedeckt mit
einem dunklen Helm aus augusteischer Zeit, bekrönt von einem
weißen, goldornamentierten Federbusch. An den Füßen trägt er
geschnürte Sandalen in Eisenrot mit Edelsteindekor. Polychrome
Malerei mit reicher Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler.
Unw. rest.; Schwertermarke. Meissen. Um 1745. H. 30 cm.
Der römische Krieger steht in enger Verbindung zu dem Kriegsgott Mars.
Dem Mythos nach wurden im Sumpfgebiet Palus Caprae, wo die Flüsse
Acqua Sallustian und Amnis Petronia zusammentreffen, die Gründer der
Stadt Rom von Mars ausgesetzt. Der dreimalige Konsul Marcus Agrippa ließ
dort 27 v. Chr. einen Tempel errichten, der unter Hadrian 120 n. Chr. als
Pantheon neugestaltet wurde und bis heute erhalten blieb.
Vgl. Auktions-Kat. Rudolph Lepke, Slg. Gustav von Gerhardt, 1911. Nr.
102; Berling, Festschrift, Taf. 9, Nr. 4, Rückert, Meissen, Bayer. Nationalmuseum,
Nr. 979.
A porcelain figure of Mars, god of the war, as Roman comander, dressed
in armor with feathered helmet. Modelled by J. J. Kaendler. Insignificantly
restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1745.
€ 14.500,–