|  |  | 

 


Iwan Iwanowitsch Schischkin

(1831 Jelabuga - 1898 St. Petersburg)
"Eichenhain". Originaltitel
Mit virtuos lockerem Pinselstrich gemalte, abendliche Impression Schischkins, wohl Studie für das imposante, gleichnamige Gemälde von 1887, das sich im Museum Russischer Kunst in Kiew befindet. Das auf dem Höhepunkt seines malerischen Schaffens entstandene Werk ist sowohl hinsichtlich seiner Motivwahl als auch in seiner Komposition und Lichtstimmung, seinem Duktus und Kolorit charakteristisch für den Künstler. Schischkin, einer der bedeutendsten Landschaftsmaler in der Geschichte der russischen Kunst, absolvierte 1852-60 ein Studium an der Moskauer Kunstschule und St. Petersburger Akademie, das er mit einem Auslandsstipendium abschloss. 1873 wurde Schischkin Akademie-Professor. Als Erster entdeckte er die Stimmungs- und Schönheitsreize der rauen, unberührten nordrussischen Eichen-, Tannen- und Föhrenwälder, die sein Hauptsujet wurden. In den 1880er Jahren fand er mehr und mehr zu einer großzügigeren, impressionistischen Malweise. Wie bei seinem bekannten Gemälde "Es stand öde auf der Heide ..." von 1883 stellte er auch in den Bildern "Eichenhain" und "Eichen in Mordiwinowo" von 1887/91 die majestätische, unerschütterliche, zeitlose Kraft der alten Baumriesen dar. Ein subtiles, abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel von Himmel, Bäumen und Boden verleiht den Gemälden ihre lebendige Ausdruckskraft und geheimnisvolle Poesie. Zugleich wird die Raumtiefe der Landschaft dynamisch-gespannter. Das Pleinair, der lichtgesättigte Himmel, farbige Schatten und Reflexe werden wesentlich für die Landschaften seines reifen Spätwerkes. Außer dem "Eichenhain" in Kiew weist auch sein vor 1887 geschaffenes, kleineres Gemälde "Eichen, Abend" in der Staatl. Tretjakow-Galerie in Moskau eine fast identische Komposition auf. Öl/Lwd.; R. u. kyrillisch sign.; 76 cm x 109,5 cm. (145123)
Beigefügt: Gutachten Prof. Dr. Hermann Kühn, München, 26.5.2010.
Lit.: Irina Svchuwalowa, Iwan Schischkin, St. Petersburg u. Bournemouth, 1996.

Provenienz: Seit 1946 in deutschem Privatbesitz.

Taxe € 120.000

Öffnet Detailansicht in neuem Fenster...