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Benjamin Vautier

(1829 Morges - 1898 Düsseldorf)
"Begräbnis auf dem Lande". Originaltitel
Figurenreiche Darstellung in einem Dorf des Markgräfler Landes, deren Bevölkerung das letzte Geleit gibt. Bei diesem Gemälde handelt es sich um eine kleinere, nur in den Hintergrund-Details abweichende Version des bekannten, 1871 geschaffenen gleichnamigen Hauptwerkes, das Vautier auf der Wiener Weltausstellung 1873 zeigte. Es ist seine umfassendste Schilderung traditionellen schwarzwäldischen Dorflebens und ragt durch seine meisterhafte, feinfühlige, individuelle Charakterisierung jeder einzelnen Figur heraus, für die Vautier eine Reihe von Bleistiftstudien schuf. Es spiegelt ausdrucksvoll sowohl die tiefe innere Ergriffenheit der älteren Dorfbewohner als auch die Neugier und Kinder wider, die von einem alten Schulmeister vom Geschehen zurückgehalten werden. Vautier ging nach ersten Kunststudien in Genf 1850 nach Düsseldorf an die Kunstakademie bzw. als Privatschüler in das Atelier Rudolf Jordans. Inspiriert durch Werke Ludwig Knaus' wandte er sich der Schilderung des Bauernlebens zu, das er im Berner Oberland und ab 1858 im Schwarzwald studierte. Rasch erwarb sich Vautier einen Ruf als einer der bedeutendsten Genremaler der Düsseldorfer Schule und wurde zum gefeierten Maler bäuerlicher Genreszenen in Deutschland. Besonders gerühmt wurde deren tiefe psychologische Charakteristik. Da Vautier jedes seiner gewissenhaft und bis ins Einzelne liebevoll ausgeführten Werke auf der Basis vieler sorgfältiger, vorbereitender Einzelstudien komponierte, schuf er jährlich nur wenige Gemälde. Öl/Lwd.; R. u. sign. u. 1872 mit Ortsangabe Düsseldorf. 55 cm x 81,5 cm. Rahmen. (155021)
Boetticher, Bd. II/2, S. 912 ff., Nr. 40; Alfred Rosenberg, Vautier, 1897, Abb. 10-16 (Gemälde von 1871 mit Studien); Thieme-Becker, Bd. XXIV, S. 141 f.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung; 2001/02-2010 Dauerleihgabe im Museum Kunst Palast, Düsseldorf.

Taxe € 18.500