640 Gemälde
1838 Karl Schmidt-Rottluff
1838
Karl Schmidt-Rottluff
(1884 Rottluff - 1976 Berlin)
Stillleben mit vier Birnen
Um 1940 entstandenes Blatt, auf dem die flächig geschilderten, kraftvoll umrissenen Früchte in ihrem hell leuchtenden Kolorit kontrastierende, dunkle
Schlagschatten werfen. Stillleben nehmen in Karl Schmidt-Rottluffs Schaffen einen zentralen Stellenwert ein. Den spezifischen Reiz dieses wohl von Paul
Cézanne inspirierten Blattes macht die Konzentration auf die Birnen als Hauptbildgegenstand aus, bei der Schmidt-Rottluff ganz bewusst den hellen Bildgrund
stehen ließ. Hinzu kommt die Lebendigkeit, die aus dem Stillleben selbst spricht: mit bewegten, schwarzen Konturlinien sind die Früchte umrissen,
ihre jeweils zwei Binnenflächen deuten in schraffierten, vibrierenden Farbabstufungen das Spiel von Licht und Schatten an. Es scheint, als ob Karl Schmidt-
Rottluff mit der Reduktion der Bildelemente in diesem Stillleben zugleich seine eigene innere Emigration im Widerstand gegenüber dem Nationalsozialismus
zum Ausdruck bringt. 1937 wurden Schmidt-Rottluffs Werke (608 Arbeiten) aus den deutschen Museen als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt, einige dann in
der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Bei der Gemäldeverbrennung am 20. März 1939 im Hof der Berliner Hauptfeuerwache wurden mehrere seiner
Werke vernichtet; im Jahr 1941 erhielt er Malverbot. 1945 wurden die Berliner Wohnung und das Berliner Atelier mitsamt einer Vielzahl von Arbeiten
durch Bombardierung zerstört. Pastell (bzw. Farbkreiden) u. Tusche/Papier. R u. sign.; 25 cm x 39 cm. Rahmen.
Provenienz: Sammlung Gustav Grobe, Hannover.
Pastel (coloured chalks) and ink on paper. Signed. € 22.000,–
1839 Max Pechstein
1839
Hermann Max Pechstein
(1881 Zwickau - 1955 Berlin)
Fischerfrauen
Mit fest umreißenden Strichen und flächiger
Aquarellierung gestaltete Szene, wohl am Strand
von Leba. Pechstein gehörte zu den wichtigen
Protagonisten des Expressionismus in Deutschland,
seit er 1906 zur Künstlergruppe „Brücke“
stieß. 1921 fand er im pommerschen Fischerdorf
Leba ein Paradies, das ihm zur zweiten Heimat
wurde. Während regelmäßiger Sommer-Aufenthalte
genoss Pechstein „das unverfälschte Leben
in unverfälschter Natur“, setzte sich intensiv mit
der Landschaft und dem Leben der Fischer auseinander.
Aquarell u. Tusche über Feder/Papier.
R. u. monogr.; L. u. dat. 1924. 23,8 cm x
34,5 cm. Rahmen.
Provenienz: Auktion Grisebach, 27.11.2004,
Lot 211; norddeutsche Privatsammlung.
Ink, brush and watercolour on paper. Monogrammed,
dated 1924.
€ 3.500,–