Porzellan 163
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Große Ziervase mit Weichmalerei
sog. Urbino-Vase. Teilw. Biskuitporzellan. Auf gestuftem, hochgezogenem Rundfuß amphorenförmiger Korpus. Beidseitig von gerundeter Schulter ausgehende,
zum breiten Lippenrand sich windende Henkel in Form von Blattvoluten mit Blüten und reliefierten grotesken Blattmasken, am Henkelansatz aufgelegtes
Akanthusblatt. Auf der Schauseite zwei Amoretten mit großem Blumenarrangement durch die Luft schwebend. Rückseitig großflächiges Blumenstillleben
mit einem am blauen Band hängenden, gefüllten Köcher. Im weißen Fond von Blattranken gerahmte, hellgelbe Reserven sowie gitterförmiger Dekor aus
Reliefgold. Sog. Weichmalerei, Weiß gehöht. Entw. Julius Willhelm Mantel. Bronze-Montierungsring. Minim. rest.; Zepter- und Malereimarke. H. 55 cm.
(171057)
Seit dem 19. Jh. erfreuen sich die aufwendig ausgeführten Reliefgold-Dekore auch in der KPM großer Beliebtheit. In feinen Linien, von flächig bis reliefartig aufgetragen, lassen sie die
bemerkenswerte Kunstfertigkeit der Vergolder erkennen, deren Namen so gut wie nicht bekannt sind. Ab dem späten 19. Jh. wird diese Art der Verzierung häufig in Kombination mit
anderen Malereitechniken wie der pastelltönigen Weichmalerei ausgeführt.
Vgl. Ponert, Berlin Museum, Nr. 131 (Form); Dietz, Slg. Sabet, S. 70ff., 171.
A large decorative vase with so called ‚Weichmalerei‘. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Ende 19. Jh. € 18.500,–