Gemälde 413
1206 Hans Makart. (H. 192 cm).
1206
Hans Makart
(1840 Salzburg - 1884 Wien)
„Das Gesicht“. Originaltitel
Annähernd lebensgroße Darstellung eines stehenden
weiblichen Aktes, die ihr Gesicht in einem Handspiegel
betrachtet. Imposantes, mit großzügigem Duktus gemaltes
Werk Makarts, dessen durch Tizian und Rubens inspirierte
Gemälde sich durch starke Sinnlichkeit auszeichnen. Das
1879-1884 entstandene Werk ist eine Version seines
Gemäldes aus der 1872-1879 geschaffenen Folge „Die
fünf Sinne“, die sich seit 1901 im Museum Belvedere in
Wien befindet. Bei dieser Version konzentrierte sich
Makart auf die Figur selbst und ließ die Parkstaffage im oberen
Teil der Belvedere-Fassung weg. Der an der Münchener
Kunstakademie von Carl von Piloty ausgebildete Künstler hatte
schon 1868 in München durch seine ausgestellten Darstellungen
des Sinnengenusses mit weiblichen Akten einen Skandal ausgelöst.
1869 berief ihn der österreichische Kaiser nach Wien,
wo man ihm ein Staats-Atelier zur Verfügung stellte. Rasch
wurde Makart zum begehrten und gefeierten Historien-,
Dekorations- und Portraitmaler; insbesondere die Damen des
Adels und Großbürgertums ließen sich von ihm in opulenten,
historisierenden Kostümen im Stil Rubens‘ malen. Über ein
Jahrzehnt beeinflusste Makart als Malerfürst seiner Zeit sogar
den Wohnstil und die Mode. Fasziniert war das Publikum
von seinen sog. „Sensationsbildern“, die er auf Ausstellungen
in den Metropolen von Europa bis in die USA zeigte. Öl/
Lwd.; R. u. sign.; Verso Malwaren-Stempel des Künstlerbedarfs
„Malerleinwand & Farben-Fabrik A(lois). Ebeseder Wien“
(gegründet 1879). 192 cm x 69 cm. Original-Rahmen
(171118)
Oil on canvas. Signed. Artist‘s suppliers stamp on the reverse.
€ 24.000,–