134 Moderne Skulpturen/Plastiken
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Gerhard Marcks
(1889 Berlin - 1981 Burgbrohl/Eifel)
„Tänzerin“. Originaltitel
Bronze, dunkelbraun patiniert, 1947. Künstlersignet
(„Phoenix“), nummeriert „IX“. Gießerstempel „GUSS
BARTH RINTELN“. Guss nach 1970. Wvz. Rudloff
499. Auf einer rechteckigen Plinthe stehende Aktfigur
einer jungen Tänzerin mit hochgestecktem Haar in
graziöser, energievoller, aufrechter Pose, den linken
Fuß diagonal vor den rechten setzend. Das Motiv der
Tänzerin und die tänzerische Pose der winkelig voreinander
gestellten Füße beschäftigte den Bildhauer
bereits 1930/31 in seiner Zeit an der Kunstschule
Burg Giebichenstein in Halle an der Saale wie eine
in der Haltung vergleichbare Bronze (Wvz. 224)
von 1931 und eine vorbereitende Zeichnung in der
Sammlung des Gerhard Marcks-Hauses in Bremen
zeigen. Marcks wirkte 1919-1924 als Meister am
Bauhaus, 1933 verlor er sein Lehramt an der Burg
Giebichenstein; seine Werke wurden in der Zeit des
Nationalsozialismus teilweise als „entartet“ verfemt.
1945 wurde Marcks an die Landeskunstschule Hamburg
berufen, ab 1950 arbeitete er freischaffend in
Köln und in der Eifel. Diese in der Hamburger Zeit
modellierte Plastik einer „Tänzerin“ ist charakteristisch
für das Oeuvre des bedeutenden deutschen Bildhauers
der Klassischen Moderne. Seine stehenden, liegenden
oder sitzenden, in auf das Wesentliche der
Form und des Ausdrucks komprimierten Aktfiguren
zeigen Mädchen bzw. junge Frauen in ihren natürlichen
Bewegungen und Haltungen; nie wirken seine
stilisierten Figuren heroisch oder pathetisch, sie spiegeln
stattdessen in überzeitlicher Weise allgemeine
menschliche Grundstimmungen, zuweilen auch eine
gewisse Verhaltenheit wider. H. 108 cm.
Dark brown patinated bronze, 1947. Artist´s sign and foundry
stamp, numbered „IX“. Cast after 1970.
€ 24.000,–