Gemälde 367
1243 Jan Miel
1243
Jan Miel
(1599 Beveren - 1663 Turin)
Volksfest auf dem Marktplatz einer italienischen Stadt
In Motiv, Stil und Kolorit für Miels „Bambocciade“-Gemälde typisches Werk mit einer lebensnah geschilderten, vielfigurigen
Volksfestszene vor einer Architekturstaffage. Erzählerisch schildert Miel ausgelassene Tänzer, Figuren an einem Stand, verschiedene
Paare sowie zwei raufende Männer, zurückgehalten von einer Frau und einem Knaben. Miel, der seine künstlerische
Ausbildung vermutlich in Antwerpen erhielt, war 1633/36-1658 in Rom ansässig, wo er Mitglied der „Bentvueghels“
war, einer Vereinigung der dort lebenden niederländischen und flämischen Künstler. Zugleich gehörte er zum Kreis der sog.
von Pieter van Laer beeinflussten Genremaler der sog. „Bamboccianti“, die mit Vorliebe Szenen schilderten, welche die
einfache Bevölkerung in Rom und in der ländlichen Umgebung schilderten: Darstellungen von Morra- und Glücksspielern,
Dorftänzen, Quacksalbern, Friseuren, Schustern, reisenden Musikern, Schauspielern, Motiven aus dem Karneval und der
Commedia dell‘arte. Miel wurde zu einer bedeutenden Kraft im Zuge der Entwicklung dieser neuen Tradition in Rom und
erwarb sich auch allgemein großes Ansehen. 1648 wurde Miel als erster nordischer Künstler in die angesehene Vereinigung
Accademia di San Luca aufgenommen, 1650 wurde er Mitglied der Congregazione dei Virtuosi al Pantheon, 1658
berief ihn Karl Emanuel II. Herzog von Savoyen an den Hof nach Turin. Werke Miels befinden sich u.a. in der Eremitage,
im Louvre und im Prado. Öl/Lwd.; 48 cm x 64 cm. Rahmen.
Beigefügt: Begutachtung durch Kurt Märzhäuser M.A., Bad Nenndorf, 02.11.2018.
Oil on canvas. Appended expert opinion. € 19.000,–