Moderne Skulpturen/Bronzefiguren 125
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Gerhard Marcks
(1889 Berlin - 1981 Burgbrohl/Eifel)
„Alwine“. Originaltitel
Bronze, dunkelbraun patiniert, 1980. Künstler-Signet („Phönix“),
nummeriert 5/10 und Gießereistempel „GUSS BARTH RINTELN“.
Wvz. Hartog 1162. Auf einer erhöhten, quadratischen
Plinthe in leichtem Kontrapost stehender Akt einer jungen Frau mit
angewinkeltem linken Arm und schulterlangem, hinter die Ohren
gelegtem Haar. Die Statue gehört zu den letzten Werken des
bedeutenden modernen Künstlers, der die figürliche Bildhauerkunst
in Deutschland im 20. Jh. stark beeinflusste und der im
Jahr danach verstarb. In ihrem subtilen, erhabenen und zugleich
verhaltenen Ausdruck, der an frühgriechische Koren erinnert, ist
sie Ausklang seines Oeuvres und später Nachhall des ersten
Griechenland-Erlebnisses von 1928. Auf dieser hatte Marcks
insbesondere die archaische griechische Kunst als wesentlich
prägend erlebt. Marcks wirkte 1919-1925 als Meister am
Bauhaus, 1925-1933 an der fortschrittlichen Kunstschule Burg
Giebichenstein in Halle/Saale; im „Dritten Reich“ musste er erleben
als „entartet“ zu gelten - 1937 wurden 24 seiner Skulpturen
beschlagnahmt, im II. Weltkrieg und den Wirren danach wurden
sein Atelier und ein Großteil seines Oeuvres zerstört. Dem Diktum
der Nachkriegskunst, nur Abstraktes gelten zu lassen, setzte er
seine menschlichen Figuren entgegen. Hierbei bilden insbesondere
weibliche Aktfiguren mit stillem, unpathetischem Ausdruck
einen Schwerpunkt in seinem Oeuvre. H. 95,5 cm.
Dark brown patinated bronze, 1980. Artist´s sign and foundry stamp, numbered
5/10.
€ 16.000,–