Porzellan 229
721
Sehr seltener prunkvoller Briefständer sog. Porte de lettre
aus vergoldeter Pariser Bronzemontierung. Im rechteckigen Korpus mittige Facheinteilung, rückseitig durchbrochen gearbeitete
Bekrönung aus Akanthusranken mit durchbrochen gearbeitetem Gitternetzmuster aus Vergissmeinnicht-Blüten. In
der Front drei korrespondierende, muschelartig bekrönte Laubennischen mit Miniaturfiguren, alternierend mit gefassten
Porzellanbildplatten. Mittig, auf seegrünem Fond, vierpassig ausgesparte, goldgerahmte Kauffahrteiszene. Sehr feine
polychrome Malerei. In den Seitenwandungen, auf eingepasster Fondplatte, kleines Füllhorn mit großem Blumenbukett aus
sog. Indianischen Blumen in Purpur-Camaieu. H. 21 cm. 26 cm x 14 cm.
Bis zur Französischen Revolution 1789 herrschte unangefochten der Adel, der in seinen repräsentativen Schlössern und Residenzen auch eine hohe
Schreibkultur entwickelte. In dieser Zeit entstanden im Auftrag von Fürsten besonders kunstvolle Objekte in Verbindung mit Meißener Porzellan und
Bronzemontierungen.
Vgl. Berling, Abb. 93.
A very rare gilt-bronze paper holder with Meissen porcelain.
Meissen. Um 1740-1750. € 9.500,–