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Ernest Wijnants
(1878 Mechelen - 1964 ebenda)
„Eva“. Originaltitel
Bronze, dunkel patiniert, 1932. Sign. u. dat.; Auf einer rechteckigen Plinthe stehende
lebensgroße Eva, dargestellt als jugendliches Mädchen, mit langem, zu einem Pferdeschwanz
geflochtenem Haar, in schreitender Pose mit vorgestreckter rechter Hand.
Wijnants stammte aus einer Holzschnitzerfamilie und erhielt seine künstlerische Ausbildung
ab 1906/07 an der Brüsseler Akademie im Atelier von Charles van der Stappen
(1843-1910), bei dem er das Modellieren nach der Natur lernte. Wijnants freundete
sich mit dem Brabanter Fauvisten Rik Wouters (1882-1916) an, dessen Plastiken ihn stark
beeinflussten. 1911 hatte er seine erste Einzelausstellung in Brüssel; 1913 wurde er einer
großen Öffentlichkeit durch seine auf der Weltausstellung in Gent ausgestellten Skulptur
„Echo“ (heute Museum voor Schone Kunsten, Gent) bekannt. Innerhalb weniger Jahre entwickelte
er seinen charakteristischen Stil für große, stilisierte Aktfiguren von mädchen- bzw.
nymphenhafter Statur mit teilw. exotischer Ausstrahlung und subtiler Erotik. Vergleichbar
sind sie mit den Aktfiguren von Aristide Maillol und Gerhard Marcks, die gleichfalls nie
heroisch oder pathetisch wirken, sondern stattdessen menschliche Grundstimmungen und
-haltungen widerspiegeln. 1926 erhielt Wijnants eine Professur an der Académie des
Beaux-Arts in Antwerpen, 1931-1953 war er Professor am Institut National des Beaux
Arts et Architecture in Antwerpen. 1938 erhielt er den Großen Preis für Plastische Kunst
und wurde im selben Jahr in die Kgl. Flämische Akademie für Wissenschaft, Literatur und
Schöne Künste aufgenommen. Lebensgroße Aktfiguren Wijnants aus den Jahren 1917-
1938 befinden sich u. a. in Mechelen und Sint Niklaas (frei aufgestellt). H. 182 cm.
Ein Exemplar der „Eva“ wurde 1939 in der Einzelausstellung „Ernest Wijnants“ im Städt. Museum in Mechelen
gezeigt (Kat.-Nr. 6, dort 1928 dat.).
Provenienz: Erworben von der Witwe des Künstlers bzw. den Erben aus dem Atelier;
seit 1972 in belgischer Privatsammlung.
Dark patinated bronze, 1932. Signed and dated. Purchased by the artist‘s widow and heirs (out of his
studio), since 1972 in a private collection in Belgium.
€ 3.300,–
2979
Wim Steins
(Geb. 1953 Kerkrade. Ansässig ebenda)
Großer stehender weiblicher Torso
Bronze, größtenteils dunkelbraun und grün patiniert. Monogr. u. nummeriert 4/4.
Steingussockel, best.; Tänzelnd auf einer Fußspitze stehender, in moderner Weise
stilisierter Torso. Dieser trägt statt eines Kopfes eine Kegelform und wird von einem
halbrunden Sichelform bekrönt. Der bekannte niederländische Bildhauer studierte
1971-1976 an der Akademie in Maastricht und arbeitete 1976-1980 in verschiedenen
deutschen Werkstätten. Seit 1980 freischaffend tätig, erwarb sich Stein nicht
zuletzt durch seine bis zu 12 m hohen Freiskulpturen einen Namen in den Niederland
und Deutschland. Schwerpunkte seines Oeuvres bilden tanzende, kraftvolle Stiere als
Ausdruck des Männlichen und archaisch wirkende weibliche Torsi. Seine Bronzen entstehen
hierbei vornehmlich in Zusammenarbeit mit der renommierten Bronzegießerei
von Pie Sijen in Beek. Bronze-H. 142 cm; Sockel-H. 38 cm. Ges.-H. ca. 180 cm.
Green and brown patinated bronze. Monogrammed and numbered 4/4. Chips to the cast stone base.
€ 7.500,–