390 Möbel/Teppiche/Interieur
Außergewöhnlicher Patentsekretär.
Berlin. Um 1820.
1250
Außergewöhnlicher
Biedermeier-Patentsekretär
Mahagoni, massiv und furniert sowie Fadeneinlagen aus
Zitronenholz. Flacher Korpus aus geraden, gekanteten Seitenwangen
auf stark gebogten Füßen, mittig durch gekanteten
Balusterstab verbunden. In der Front grau-blaue Seidenbespannung
mit Profilbildnis Johann Wolfgang von Goethes in
Perlstickerei (Fragment der originalen Hintergrundbespannung
beiliegend). Rechteckige, abklappbare Arbeitsfläche mit originaler,
für Berliner Möbel typischer, eingelegter Schreibfläche
aus goldgeprägtem grünen Wachstuch. Dahinter ausklappbare
Ablageflächen sowie herausnehmbare Facheinteilung
für Briefpapier. Oberhalb gekantete Stützen mit Kugelbekrönung
als Träger für rechteckige, schwenkbare Psyche. H. 181 cm.
56 cm x 49 cm.
Der Ebenist Adolph Friedrich Voigt meldete 1805 ein Patent auf ein flaches
Schreibmöbel an, das gleichzeitig als Kaminschirm verwendet werden
konnte. In den folgenden Jahrzehnten war dieser Möbeltypus eng mit der
Berliner Möbelkunst verbunden und wurde von mehreren Kunsttischlern und
Architekten wie Karl Friedrich Schinkel variiert.
Ein vergleichbares Möbel gehörte beispielsweise zum Inventar von Schloss
Charlottenhof in Potsdam. Vgl. hierzu: Abb. Pressler/Straub, S. 127 sowie
Kreisel/Himmelheber, Abb. 423.
Wir danken Dr. Achim Stiegel für die Hilfe bei der kunsthistorischen
Einordnung des Stücks.
An unusual mahogany veneered Biedermeier writing cabinet.
Berlin. Um 1820-1825.
€ 15.000,–