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Seltene frühe Schwanenfigur
Auf naturalistisch gestaltetem Sockel mit plastisch gearbeiteten Schilfblättern sitzender Schwan mit
emporragendem Hals und aufgerichtetem, nach rechts gewandtem Kopf und angelegten Flugfedern.
Äußerst naturalistisch gearbeitetes, reliefiertes Federkleid mit feinen Binnenzeichnungen. Polychrome
Malerei. Entw. Johann Joachim Kaendler, um 1748. Schwertermarke. H. 26,5 cm.
Johann Joachim Kaendler (1706 – 1775), unter anderem für seine zahlreichen, naturalistischen Tiermodelle bekannt, legte
bei der Gestaltung großen Wert auf die Wiedergabe der charakteristischen Haltung und Ausdrucksweise der Tiere, die er
durch intensives Studium am lebenden Vorbild in Porzellan nachahmte. In den 1730er Jahren fertigte er im Auftrag August
des Starken einige naturgetreue Großplastiken für die Königliche Porzellansammlung im Japanischen Palais (sog. „Porzellanschloss“),
zum Teil in Lebensgröße. Die Schwanenfiguren zeigen große Ähnlichkeit zu der plastischen Gestaltung zum sog.
Schwanenservice, welches Kaendler zusammen mit Johann Friedrich Eberlein um 1737/39 für den Grafen Heinrich von
Brühl fertigte. Obwohl sie nicht in direkter Verbindung zum Tafelgeschirr stehen, lassen sie sich ausgezeichnet als Tafeldekoration
zum Schwanenservice arrangieren.
Vgl. Albiker, Abb. 230; Rückert, Kat. Bayer. Nationalmuseum, Abb. 1117 und 1118; Jedding, Hamburg 1982, Abb.
269. Pietsch, Schwanenservice, Abb. 69f.
A rare early porcelain swan figure modelled by J. J. Kaendler. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1750.
€ 36.000,–