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2553 Entw. Johann Joachim Kaendler. Meissen. 18. Jh.
2552 Entw. Johann Joachim Kaendler.
Meissen. Um 1745 - 1750.
2552
Liebespaar mit Mops in der Laube
Auf unregelmäßigem, von plastischen Blüten und Blättern belegtem Sokkel
sitzendes, sich umarmendes Liebespaar vor volutenförmig aufsteigender,
gitterartig durchbrochen gearbeiteter Laubennische, umzogen von
feinplastisch aufgelegten Blumenranken. Die Dame in weißem, floral
gemustertem und goldgesäumtem Kleid mit Spitzenhaube, der junge
Herr in roséfarbenem Anzug über weißer, goldverzierter Weste. Vor ihnen
ein aufspringender Mops mit roter Halsschleife. Polychrome Malerei
mit Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, um 1745. Minim.
rest./best.; H. 19 cm.
Diese Kabinettstücke der Liebespaar- und Theatergruppen, unter der Leitung von J. J.
Kaendler, sind typisch für den thematischen Wandel in der Kleinplastik. Die Entfernung
vom Asiatischen und Exotischen mit der Hinwendung zum Europäischen beginnt in der
Porzellanplastik bereits vor der Mitte des 18. Jhs.; Der Mops gibt einen Hinweis auf
den sog. „Mopsorden“, einem Pseudo-Orden, der als Reaktion auf das Verbot des
Freimaurerordens unter August III. gegründet wurde und auch Damen zugänglich war.
Vgl. Rückert, Kat. Bayer. Nationalmuseum, Nr. 882; Köllensperger, Slg. Burda, Nr. 8.
A porcelain figure group of a couple of lovers with pug dog modelled by J. J. Kaendler.
Minor restored/chipped.
Meissen. Um 1745 - 1750.
€ 9.500,–
2553
Weibliche Wackelpagode
Mit verschränkten Beinen sitzende Chinesin in einem
weißen, von großen Blüten gemustertem Gewand mit
Spitzenkragen, roten Pantoffeln und einem edelsteinbesetzten
Gürtel, das Haar rückseitig geknotet. Hände,
Kopf und Zunge beweglich. Polychrome Malerei mit
Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler. Minim.
rest.; Minim. Brandrisse. H. 26 cm.
Die sog. Wackelpagoden gehen auf Entwürfe aus dem Jahr 1762
zurück, als Friedrich II. von Preußen „10 Bajoden mit wackelnden
Köpfen“ bestellte. Die fünf weiblichen und fünf männlichen Figuren
wurden nach Ende des Siebenjährigen Krieges als Teil der Innenraumgestaltung
des Chinesischen Hauses von Sanssouci aufgestellt.
Vgl. Kat. Königl. Sächs. Porzellan Manufactur in Meissen, 1904,
Bl. 27; Kat. Rückert, Bayer. Nationalmuseum, Nr. 1027, Pietsch,
Triumph der Blauen Schwerter, S. 144.
A porcelain figure of female pagoda nodder. Minor restored. Minor
firing cracks.
Meissen. 18. Jh.
€ 7.500,–