Modernes Porzellan 101
262 Entw. Ludwig Zepner. Meissen. 1997.
261 Entw. Volkmar Bretschneider.
Meissen. Um 1980 - 1982.
261
Große Unikat-Vase von Rudi Stolle
mit Malerei von Volkmar Bretschneider
aus einer Atelierserie. Konischer Korpus mit flach abgesetztem Rand. Umlaufend
mit breitem Pinselduktus geführter, streifiger Farbverlauf in fließenden
Übergängen von erdbraunen über rötlichen bis himmelblauen Tönen
in polychromer Emailmalerei. Form-Entw. Rudi Stolle, 1980. Nach Stolles
Vorgaben frei gedreht von Gerhard Wronkowski. Dekor-Ausführung Volkmar
Bretschneider, 1982. Künstler-Monogr. mit Dat. „RS und W 1980“
sowie „VB (19)82“. Schwertermarke. H. 44 cm.
Das intensive Erleben gewaltiger Naturlandschaften auf seinen Reisen regte Volkmar
Bretschneider zu dieser Art von Malerei an, die im Farbverlauf von unten nach oben beim
Betrachter in stark abstrahierender Weise an eine Landschaft mit weitem Horizont bei Morgenrot
erinnert. Die Farben werden hierbei mit dem Pinsel in konzentrischer Bewegung auf
den um die eigene Achse rotierenden Vasenkörper aufgetragen.
Vgl. Kat. Meissen Konturen, S. 184ff.
A large unique porcelain vase designed by R. Stolle, polychrome painted by V. Bretschneider.
Signed and dated. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1980 - 1982.
€ 2.400,–
262
Große Unikat-Bodenvase mit „Kristallglasur“
aus einer Atelierserie. Amphorenförmiger Korpus mit eingezogenem Hals und
breit ausschwingendem Mündungsrand. Auf der Wandung, von der gerundeten
Schulter abwärts verlaufende, eisenrot gestrichelte Glasur auf weißem
Fond, übergehend in königsblaue Kristallglasur mit Längsstreifen-Strukturen aus
dicht angeordneten, perlmutterartig leuchtenden „Eisblumen“. Form- und Dekor
Entw. Ludwig Zepner. Künstler-Sign. „zp“. Unikat-Nr. 203/1997. Atelierzeichen
und Schwertermarke in Aufglasur. H. 68 cm. D. 24 cm.
Im Jugendstil erlebte nach Sevres und der KPM Berlin auch die Meissener Manufaktur ihre
erste Blütezeit im Bereich der Kristallglasurtechnik auf Porzellan. Aufgrund des aufwendigen
und zudem kostspieligen Herstellungsprozesses wurde die Produktion allerdings bald wieder
aufgegeben. Erst in den 1990er Jahren trugen Meissener Gestalter wie Ludwig Zepner und
Christoph Ciesielski durch ihre Versuche mit Kristallglasuren zum Wiederaufleben und zur
Popularität der Technik bei. Durch die zinkoxidhaltige Glasur entstehen während des Abkühlprozesses
zufällige Kristallstrukturen in unterschiedlichen Varianten. Daher ist jedes Objekt als
Unikat anzusehen.
Vgl. Kat. Bröhan-Museum, Bd. V/2, S. 35; Just, Meissener Jugendstil, S. 15ff.
Beigefügt: Zertifikat der Meissener Porzellanmanufaktur unter der Nr. 4134, 1997.
A large unique porcelain vase with crystal-glaze decor made by L. Zepner. Signed. Dated.
Unique-No. 203/1997. Accompanied by a certificate of the Meissen porcelain manufactory
of 1997. Crossed swords mark.
Meissen. 1997.
€ 5.500,–