402
1092
Porzellan
1092
Paar große repräsentative Ziervasen mit Chinoiserien und Indianischem Blumendekor
Flötenförmiger, mittig gebauchter Korpus mit trichterartigem Hals und weit ausschwingendem, braun konturiertem Lippenrand. Umlaufend auf
der Wandung sog. Chinoiserien und Indianischer Blumendekor. Der gewölbte mittlere Teil der Gefäßwandung mit farbigen, von eisenroter
Doppellinie gerahmten, szenischen Darstellungen von chinesischen Paaren, teilw. mit Kindern, zwischen blühenden Päonien-, Prunus- und
Chrysanthemenbäumen und Umzäunungen in asiatischer Gartenlandschaft. Ober- und unterhalb begrenzt von langgezogenen, hinter
stilisierten Felsformationen emporwachsende Blütenzweige mit großen, blühenden Chrysanthemen und Päonien. Polychrome, teilw. Gold
gehöhte Malerei in Eisenrot, Purpur, See- und Moosgrün, Blau, Gelb mit wenig Braun und Schwarz, wohl von Johann Christoph Horn. H.
50,5 cm – 51 cm.
Der seit 1720 an der Porzellanmanufaktur Meissen tätige Maler Johann Christoph Horn (1698 Berlin – 1760 Meißen) war insbesondere auf Chinoiserien und ostasiatische
Blumen spezialisiert, führte aber auch Dekore in Blaumalerei aus. Auf Betreiben von Johann Joachim Hoeroldt verließt Horn die Fayencemanufaktur von Peter
Eggebrecht in Dresden und kam nach Meißen. Der Stil ist von einer ausgesprochen individuellen Malweise gekennzeichnet, dem Stil von Johann Ehrenfried Stadler sehr
ähnlich. Die Besonderheit bei Horn besteht in den gedrungenen Körpern und den feinlinig, in Eisenrot ausgeführten Händen und lächelnden Gesichtern.
Vgl. Pietsch, Kat. Slg. Wark, Nr. 183ff.; Pietsch, Triumph der Blauen Schwerter, S. 201ff.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung.
A pair of large porcelain vases with chinoiserie scenes and Indian flower decor probably by Johann Christoph Horn.
Meissen. Zweites Drittel 18. Jh. € 60.000,–