Altes Porzellan - Teil 1 311
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Wandapplike mit Blumenmalerei
von Prof. Julius Eduard Braunsdorf
Kartuschenförmig geschweiftes, leicht bombiertes
Wandschild mit Muschel- und Blattreliefs, türkisgrün
und himbeerrot staffiert. Unterhalb geschwungener,
einflammiger Leuchter mit kelchförmiger Tülle über
blütenartig reliefierter Traufschale. Auf der Schauseite
großes, von reliefierten Blattvoluten gerahmtes
Blumenarrangement aus blühenden Rosen,
Rosenknospen sowie Vergissmeinnicht-Zweigen in
weicher, pastelltoniger Malerei, wohl von Prof. Julius
Eduard Braunsdorf. Leuchter erg.; Minim. rest.;
Schwertermarke. H. 43 cm. 28 cm x 15 cm.
Prof. Julius Eduard Braunsdorf war von 1862 als Blumenmaler
und seit 1880 zusätzlich als Zeichenlehrer an der Meißener
Porzellanmanufaktur tätig. 1900 ist er zum Professor ernannt
worden. Bereits 1862 waren seine bemalten Vasen auf der
Weltausstellung in London vertreten. In der Anfangsphase zunächst
noch realistisch, entwickelte er zum Ende des 19. Jhs.
einen eher weichen, impressionistischen Malstil, der die Meissener
Blumenmalerei einschlägig veränderte und nachfolgende
Blumenmaler auf längere Zeit beeinflusste.
Vgl. Jedding, Meißner Porzellan, S. 144; Berling, Meissen,
S. 110; Kat. Königl. Sächs. Porzellan-Manufactur zu Meissen,
1904, Bl. 63, Nr. I 196.
A porcelain wall applique painted with flower arrangement of
roses probably by Prof. J.E. Braunsdorf. Added candlestick. Minor
restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1880 - 1900.
€ 9.500,–