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963 KPM-Berlin. Um 1900.
962 Entw. Rudolf Schenker. KPM-Berlin. Ende 19. Jh.
Altes Porzellan - Teil 1
962
Prächtige Japonismus-Deckelvase
mit asiatischem Dekor von Rudolf Schenker
sog. „Apothekerbüchse“. Ovoider Korpus mit gerundeter Schulter
und kurzem, zylindrischem Hals. Übergreifender, gewölbter
Deckel mit Pinienknauf. Auf der Wandung und dem Deckel, auf
petrolblauem Fond, stilisierte Blütenzweige mit großen, geöffneten
Pfirsichblüten und Knospen. Polychrome, goldakzentuierte Malerei
in zarten roséfarbenen und weißen sowie kräftigen Blau- und
Grüntönen. Hals mit umlaufender Rankenbordüre aus Reliefgold
auf braunem Fond. Dekor-Entw. Rudolf Schenker. Zepter- und Malereimarke.
H. 35,5 cm.
An japanische Cloisonné-Arbeiten anlehnender Dekor und beeindruckendes
Beispiel für den Stil des sog. Japonismus, der sich vor allem mit der Weltausstellung
von 1878 in Paris in der westlichen Welt ausbreitete und Einfluss
auf verschiedene europäische Kunstströmungen sowie auf das Kunsthandwerk
hatte. Rudolf Schenker folgte diesem Stil mit Entwürfen zu verschiedenen floralen
Dekoren, meist mit Kirsch- und Lotusblüten, die er Anfang der 1880er Jahre für
verschiedene Vasen der KPM Berlin fertigte.
Vgl. Wittwer, Keramos 221, Abb. 81, S. 76 (Vergleichsstück).
A large lidded Japonism porcelain vase with peach blossom decor after Japanese
Cloisonné pieces, designed by R. Schenker. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Ende 19. Jh.
€ 5.500,–
963
Prächtige Ziervase mit Mädchenporträt
sog. Urbino-Vase. Achteckiger, profilgerahmter Sockel. Auf rundem, ansteigendem
Fuß ovoider Korpus mit gerundeter Schulter und abgesetztem, eingezogenem
Hals mit Wulst, in weit ausschwingende Mündung übergehend. Von der
Schulter geschweift aufsteigende, blattreliefierte Handhaben aus Biskuitporzellan
mit reliefplastischen Weinblattansätzen und spiralförmig gewundenen
Schlangenhenkeln. Auf der Schauseite in ovaler, goldornamentierter Reserve
gerahmtes Porträt eines Mädchens mit Halskette, rückseitig großes Blumenarrangement.
Flächendeckender Reliefgolddekor aus stilisiertem, feinlinigem
Rankenwerk, Perlfries und floraler Ornamentbordüre, teilw. als Rahmung für
verschiedenfarbige Fondflächen in zartem Mintgrün, Hellblau und Beigegelb.
Unterglasurblaue und polychrome, pastelltonige Malerei mit Goldstaffage.
Form-Entw. Julius Wilhelm Mantel, 1855. Maler-Nr. 59 in Gold für Paul Hermann
Makowitz (seit 1892 ausgelernter Dekorationsmaler). Zepter- und Malereimarke.
H. 47 cm.
Vgl. Dietz, Kat. Slg. Sabet, S. 169; S. 491.
A splendid porcelain so-called „Urbino-vase“ with gold ornamentation, a portrait of a girl and
flower decor in underglaze blue. Painter‘s no. in gold. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Um 1900.
€ 3.900,–