278 Altes Porzellan - Teil 1
733 Entw. Johann Joachim Kaendler. Meissen. 1. Hälfte 19. Jh.
733
Große Figurengruppe „Apollo und Python“. Originaltitel
2-tlg., verschraubt. Auf dreiseitigem, mehrfach gekantetem, profiliertem Sockel, über naturalistisch
gestaltetem, felsigem Terrain in Dreieckskomposition konzipierte Gruppe. Erhöht stehender Apollo in
triumphierender Pose mit Lorbeerkranz, Bogen und Köcher. Zu seinen Füßen liegender, bärtiger Mann
als Personifikation des Neides und der von Pfeilen durchbohrte Drachen Python, in der griechischen
Mythologie der Wächter des Orakels von Delphi. Seitlich sitzende Minerva, römische Göttin des
Kampfes, der Weisheit sowie Beschützerin der Handwerker und des Gewerbes, mit Harnisch und
federgeschmücktem Helm sowie Speer in der rechten Hand, zu dem siegreichen Apollo blickend. Zu
ihren Füßen sitzende Eule als ihr Attribut. Polychrome Malerei mit Goldstaffage. Entw. Johann Joachim
Kaendler, 1774. Rest.; Brandrisse. Schwertermarke. H. 34 cm. 36 cm x 18 cm.
Spätere Ausformung eines Modells aus der „Großen Russischen Bestellung“ für die Zarin Katharina II. von 1772, modelliert
von Johann Joachim Kaendler. Genauso wie der Gott Apollo mit Minerva als Beistand an höchster Stelle als Sieger über
Python und die Personifikation des Neides steht, so soll die Zarin - ebenfalls unter dem Schutz der Minerva - alle Neider
vereiteln und über das Böse triumphieren.
Vgl. Pietsch, Kat. Meißen für die Zaren, Abb. 29, S. 105; Berling, Festschrift, Fig. 149 als „Apollo und Minerva“.
A large 2-piece mounted porcelain figure group of „Apollo and Python“ modelled by J.J. Kaendler, originally from Empress
Catherine the Great‘s „Large Russian order“ in 1772. Restored. Firing cracks. Crossed swords mark.
Meissen. 1. Hälfte 19. Jh.
€ 9.500,–