Gemälde 617
1746 Giovanni Luigi Rocco
1746
Giovanni Luigi Rocco
(Italienischer Schlachtenmaler. Tätig 1. Hälfte 18. Jh.)
Reitergefecht zwischen Christen und Osmanen
Im Motiv, in der kompakten Komposition und im Figurenstil charakteristisches Werk des italienischen
Schlachtenmalers. Rocco gibt in dem vielfigurigen Gemälde höchst dramatisch und effektvoll eine
tobende Schlacht auf einer Anhöhe wieder. Im Zentrum der Komposition wird geschildert, wie ein
Fahnenträger mit osmanisch-türkischer Flagge von einem seiner christlichen Gegner durch eine Pistolenkugel
getroffen wird, der zugleich versucht, ihm den Fahnenstab zu entreißen. Umschlossen wird
die Hauptszene von weiteren christlichen Rittern in Harnischen und mit gefiederten Helmen, welche die
mit Säbeln bewaffneten und an ihren Turbanen erkennbaren Osmanen durch Schusswaffen und Lanzen
bekämpfen. Im Vordergrund liegen zwei gefallene Ritter, einer gerade von einem Schimmel aus dem
Sattel geworfen, zwischen ihnen verstreute Waffen. Hinter der Gefechtszene steigen aufgewirbelter
Staub und Pulverrauchwolken auf; in der linken oberen Ecke wird das Gemälde durch eine befestigte
Stadt flankiert, auf der rechten Bildseite durch einen kargen Baum; in der Ferne weitergehende Kämpfe.
Die Darstellungen solcher Reiterschlachten, auf die sich Rocco spezialisierte, hatte durchaus reale
historische Bezüge - kämpften doch nicht nur Venezianer, sondern auch Österreicher, Polen und Russen
besonders im 17. und 18. Jh. in vielen Türkenkriegen gegen die Osmanen, deren Invasionen und
Vorherrschaft. Öl/Lwd., doubl.; 64 cm x 97 cm. Rahmen.
Beigefügt: Expertise von Prof. Dr. Giancarlo Sestieri, Rom.
Vgl. zum Künstler G. Sestieri: „I Pittori di Battaglie“, Rom 1999, S. 438-441.
Oil on canvas, relined. Accompanied by an expertise from Prof. Dr. Giancarlo Sestieri, Rome.
€ 12.000,–