Gemälde 619
1750 Österreichisch/Böhmisch. Um 1680 - 1730.
1749 Pieter van der Werff oder Bartholomeus Douven (attr.).
1749
Pieter van der Werff oder Bartholomeus Douven
(1665 Kralingen-Ambacht - 1722 Rotterdam bzw. 1691 Düsseldorf -
nach 1726 ebenda) attr.;
Die Hl. Jungfrau Maria in Wolken
Maria, in andächtiger Pose auf Wolken kniend, wird von der Seite im
Profil geschildert, zu ihren Knien zwei kleine Engelsköpfe. Bei dem vorliegenden,
in fein lasierender Malerei ausgeführten Andachtsbild übernahm
der Künstler einen Teil der 1713 entstandenen „Marienkrönung“ Adriaen
van der Werffs (die 1806 aus der Düsseldorfer Gemäldegalerie in die
Alte Pinakothek nach München kam, heute wohl im Schloss Schleissheim).
Die ursprünglich größere und reichere Komposition wurde auf die Figur
Mariens und die Engelsköpfe reduziert. In vergleichbarer Weise isolierte
Adriaens Bruder Pieter van der Werff die kniende Frauenfigur aus der
„Krönung Mariens“ und fügte sie als Maria Magdalena in eine andere
Komposition ein, wie ein Gemälde im Museum Boymans van Beuningen,
Rotterdam, zeigt. Bartholomeus Douven, dem das vorliegende Werk traditionell
zugeschrieben wird, war ein nachgewiesener Schüler Adriaen
van der Werffs, der 1696-1719 in Düsseldorf tätig war. Hierdurch kannte
Douven auch unmittelbar die am Hofe des Kurfürsten Johann Wilhelm
von der Pfalz in Düsseldorf geschaffene Marienkrönung. Öl/Kupfertafel.
Verso alte Bez. „Douven 30“. 28,5 cm x 22.5 cm. Rahmen mit alter
Sammlungs-Nr.
Attributed to Pieter van der Werff (1665 - 1722) or Bartholomeus Douven (1691 - after
1726). Oil on copper panel. Old inscription „Douven 30“ on the reverse.
€ 2.200,–
1750
Österreichischer oder
böhmischer Maler des Barock
(Tätig um 1680 - 1730)
Hl. Johannes von Nepomuk als Advokat der
Armen und Kranken am Prager Hof
Vielfigurige Szene im Königspalast. Im Vordergrund
der Heilige Johannes von Nepomuk in
charakteristischer Tracht, zu dem Pilger, Frauen
mit ihren Kindern, Alte, Gebrechliche und Blinde
kommen. Beobachtet wird er von Königin
Johanna von Böhmen, die mit ihrem Gefolge
auf einem Brückengang über einem Portal steht;
eindeutiger Hinweis hierfür ist das unter ihr angebrachte
Wappenschild mit böhmischem Löwe
und Krone. Durch das Portal hindurch geht der
Blick auf eine prunkvolle Palastarchitektur. Das
künstlerisch qualitätvolle Gemälde gehört zu den
ikonographisch überaus seltenen Darstellungen
aus dem Leben des Johannes von Nepomuk (um
1350 - 1393). Dieser soll der Legende nach
Beichtvater der Königin gewesen sein, der jedoch
das Beichtgeheimnis nicht brechen wollte
und den daraufhin König Wenzel durch einen
Sturz von der Karlsbrücke in die Moldau ertränken
ließ. Das vorliegende Gemälde ist Ausdruck
der seit dem 17. Jh. im Zuge der Gegenreformation
stark zunehmenden Verehrung als Märtyrer,
die schließlich dazu führte, dass Johannes von
Nepomuk 1721 zuerst selig- und dann 1729 heiliggesprochen
wurde. Öl/Lwd., doubl.; Rahmen.
Austrian or Bohemian painter active ca. 1680-1730. Oil
on canvas, relined.
€ 6.500,–